Düsseldorf Vegan durch die Weihnachtszeit - Adventsbasar zeigt wie es geht

Beim „Mampf“- Adventsbasar im Zakk in Düsseldorf wurden Gebäck, Bücher und Kleidung angeboten, alles komplett vegan hergestellt.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Zum fünften Mal wurde am Sonntag im „Zakk“ auf dem veganen Adventsbasar „Mampf“ gezeigt, dass das alljährliche Backen von Kuchen und Plätzchen auch ohne Milch und Eier möglich ist. Bei den Produkten, die auf den Ständen angeboten wurden, wurde komplett auf tierische Produkte verzichtet.

Cafés wie das „Carrot Cake“ verwenden deshalb pflanzlichen Milchersatz aus Soja, Hafer oder Mandeln zum Backen. Eier können einfach durch halbe, überreife Bananen oder durch je 80 Gramm Apfelmus ersetzt werden. Auch bei der Schokolade für die Glasur des namensgebenden Karottenkuchens muss Cafébesitzerin Daniela Kruchen aufpassen. Denn in Zartbitterschokolade ist manchmal noch Milch enthalten. Sie führt ihr Café seit dreieinhalb Jahren und merkt am steigendem Andrang, dass sich mehr Menschen mit dem Thema Veganismus beschäftigen.

Veganer Weihnachtsmarkt in Düsseldorf
18 Bilder

Veganer Weihnachtsmarkt in Düsseldorf

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Auch das Zakk war während des Basars überfüllt. Am Stand des koreanischen Imbisses „Kimbap Spot“ standen die Besucher Schlange, um das vegane, koreanische Sushi zu probieren. Statt Fisch wurden hier Kürbiswürfel oder Spinat in den Reis gerollt.

Auf dem Basar im Zakk wurde allerdings nicht nur beim Essen darauf geachtet, ob es vegan ist. Auf vielen Ständen wurden Kleidung und Geschenkartikel angeboten, die allesamt vegan waren. Mit dem Modelabel „Róka“ verarbeitet die 33-jährige Christina Lukács seit zweieinhalb Jahren Fair- Trade-Kleidung mit eigenem Design und Druck. Obwohl ihre Preise nur leicht über denen der großen Marken liegen, läuft ihr Geschäft gut genug, um zumindest Mützen pünktlich zur Winterzeit selbst produzieren zu lassen.

Der 28-jährige Marko deckte sich auf dem Basar schon mit ersten Weihnachtsgeschenken ein: „Ich hab eigentlich damit gerechnet, hier mehr zu finden, was nicht verdirbt, aber ein paar Liköre hab ich mir - nicht nur für mich - schon mitgenommen.“

Karolina Kelc gründete vor fünf Jahren den ersten deutschen veganen Verlag „GrünerSinn“. Sie achtet darauf, dass die Bücher nicht mit Knochenleim gebunden werden, und dass das Papier nachhaltig und in Europa hergestellt wird. Der Bestseller ist, wie sie erzählt, nach nur zwei Tagen das Kochbuch Green Love, das sich am Sonntag auch zwei Besucherinnen von kauften, die eine längere Anreise auf sich nahmen.

Juliane Göttcher (54) und Nicole Krautkammer (48) kamen aus dem Ruhrgebiet ins Zakk und fanden hier schnell weitaus mehr, als in vergleichbaren Veranstaltungen in der Heimat. „Ich vermisse häufig guten Käseersatz, weil Käse das ist, was ich als Veganerin am meisten vermisse. Hier habe ich aber zum Glück schon einen sehr guten Käseersatz gefunden“, berichtete Juliane, die seit einem Jahr vegan lebt.