Peeling bis Permanent Make-up: Die Lippen korrigieren lassen
Hamburg (dpa/tmn) - „Rote Lippen soll man küssen“, singt Cliff Richard. So sehen das viele - daher werfen sie beim Flirt auch einen Blick auf den Mund des Gegenübers. Doch unzählige Menschen sind mit dieser Körperpartie unzufrieden.
Das lässt sich ändern.
Zu schmal, zu blass, zu viele Runzeln rundherum: Es gibt viele Gründe, warum Frauen mit ihren Lippen unzufrieden sind. Aber es gibt ein paar Tricks, mit denen sich das ändern lässt - entweder auf die sanfte Art durch Make-up oder durch einen medizinischen Eingriff.
Die einfachste Methode, Lippen optisch zu vergrößern, ist ein Lip-Contour-Liner. Mit dem dünnen Farbstift wird das Lippenrot rundherum umrandet. „Aber vergrößern Sie das M oder Herz der Oberlippe damit nicht zu stark“, rät Beatrix Isabel Lied vom Bundesverband deutscher Kosmetiker/innen. „Das sieht sonst künstlich aus, und Sie haben ein spitzes Mündchen.“
Eine weitere Möglichkeit ist Permanent Make-up. Dabei bringt eine Kosmetikerin wie beim Tätowieren Farbpigmente in die Haut ein. Doch die Wahl kann auf einen falschen Farbton fallen, die Kontur gerät schief oder die Hygiene ist schlecht. Das kann Infektionen auslösen. Je nach Anbieter fallen Kosten von 250 Euro oder mehr an.
Eine vergleichsweise sanfte Methode aus dem Angebot von Hautärzten ist ein regelmäßiges Peeling, zum Beispiel mit Fruchtsäuren. „Damit kratzen Sie aber nur an der Oberfläche, Sie verändern die Hornschicht der Haut ein bisschen“, erläutert Markus Steinert vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Die Durchblutung werde angeregt und die Haut binde wieder etwas mehr Feuchtigkeit. „Aber wenn ich mit den Peelings aufhöre, ist der Effekt sofort weg“, sagt er. Folgen können Rötungen und Schuppungen sein.
Nachhaltiger sei es, die Partie rund um den Mund zu lasern. Durch den gebündelten Lichtstrahl werde die Lederhaut zum Schrumpfen angeregt. „Die Haut wird durch den Laser quasi abgeschliffen und biologisch um 10 bis 15 Jahre verjüngt.“ Die Kosten veranschlagt Steinert mit 1500 Euro.
Die Partie sieht zunächst wie abgeschürft aus und nässt. Ein bis zwei Wochen lang sei mit Belägen zu rechnen. „Außerdem ist die Haut immer eine Nuance heller als die nicht-gelaserte.“ Das lasse sich aber mit einer getönten Tagescreme kaschieren. Sei der Behandler unerfahren, bestehe die Gefahr von Verbrennungen und Narbenbildung.
Hartmut Meyer von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie (DGÄPC) greift vornehmlich zur Spritze. Falten bilden sich durch Muskelzug - vor allem dort, wo die Hautauflage über den Muskeln sehr dünn ist. „In der plastischen Chirurgie unterfüttern wir die Haut von unten“, erklärt der Experte. Bestes Mittel der Wahl sei Hyaluronsäure, mit oder ohne Betäubung verabreicht.
Das körperidentische Eiweiß kann sehr viel Feuchtigkeit binden und dadurch die Haut straffen. Es sei extrem gut verträglich und die Komplikationsrate gering, sagt Meyer. Allerdings baut der Körper den Stoff ab, so dass der glättende Effekt mit der Zeit vergeht. Mancher Hersteller verspreche ein bis zwei Jahre Haltbarkeit.
Ist das Gewebe allerdings zu weich oder wird zu oberflächlich unter die rote Lippenhaut gespritzt, könne sich die Partie ausbeulen. „Das kann man wegmassieren, aber das klappt nicht immer“, erklärt Meyer. Wird zu tief gespritzt, verpuffe die Wirkung. Wird zu viel gespritzt, seien unschöne Schlauchbootlippen die mögliche Folge. Entzündungen seien möglich, wenn unreine Haut vorliegt oder Pickel erkennbar sind. Für eine Behandlung rechnet Meyer mit 450 Euro Kosten.
Ebenfalls mit Spritzen wird bei der Eigenfettbehandlung hantiert. Sie eignet sich laut Steinert vor allem, um vollere Lippen und eine andere Form zu erzielen. Der Effekt sei langanhaltend und natürlich, der Aufwand aber recht groß: Das Fett muss erst zum Beispiel aus dem Oberbauch, von der Hüfte oder der Innenseite der Oberschenkel entnommen werden.
Auch hier sind an den Lippen Schwellungen, Blutergüsse und Infektionen möglich. Außerdem können sich Zysten bilden. Und es besteht das Risiko, dass nicht alle Fettzellen anwachsen - wodurch das Ergebnis nicht so üppig ausfällt wie erhofft.