Pilzsaison startet: Worauf Sammler achten sollten
Erfurt (dpa/tmn) - Die jüngsten Regenschauer und Gewitter lassen die Pilze sprießen. Das ruft Pilzliebhaber auf den Plan. Für sie gibt es hier ein paar Regeln, mit denen sie gut fürs Sammeln gerüstet sind.
„In den Parks sind schon die ersten Pilze aufgetaucht“, sagte Jochen Girwert, Vorsitzender der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie. Seiner Erfahrung nach seien sie dann meist wenig später auch in hiesigen Wäldern zu finden.
Momentan seien das vor allem Sommersteinpilze, Röhrlinge und vereinzelt Pfifferlinge. Die klassischen Pilzmonate seien aber September und Oktober, betonte Girwert. Sorgen bereite ihm, dass es hierzulande immer weniger Pilzberater gebe, bei denen sich Sammler in Zweifelsfällen Rat holen können. Deshalb gibt es hier ein paar wichtige Informationen:
Bekannte Pilze sammeln:Dass manche Pilze giftig sind, weiß wohl jedes Kind. Dennoch werden Fachleute nicht müde zu erinnern, dass nur solche Pilze gesammelt werden sollten, die man klar als Speisepilze kennt.
Geringe Mengen erlaubt: Pilze sollten mit einem Messer nah am Boden abgeschnitten und möglichst in Körben transportiert werden. Laut Thüringer Waldgesetz dürfen Pilze - ebenso wie Beeren, Nüsse und Kräuter - in geringen Mengen zum eigenen Verzehr im Wald gesammelt werden.
Pilze schnell verarbeiten:Selbst gesammelte Pilze verarbeitet man am besten umgehend. Denn Pilze werden schnell schlecht. Wer verdorbene zu sich nimmt, riskiert Vergiftungserscheinungen - auch wenn es sich um eigentlich essbare Wildpilze handelt. Darauf weist Helmut Hentschel vom Erfurter Giftinformationszentrums hin.
Nie roh essen: Da Pilze schwer verdaulich sind, rät die Landesanstalt Thüringenforst, nicht mehr als 200 Gramm Pilze auf einmal zu essen. Zudem sollten sie nie roh gegessen und stattdessen beim Zubereiten auf mehr als 70 Grad erhitzt werden. Dann sterben Fuchsbandwürmer ab, die an den Pilzen haften können.