Schlaganfall wird zu weiblicher Erkrankung
Gütersloh (dpa/tmn) - 55 Prozent der von einem Schlaganfall betroffenen Menschen sind weiblich. Frauen, die zur Verhütung die Pille nehmen und gleichzeitig raucht, erhöhen ihr Risiko besonders.
Frauen sind häufiger von einem Schlaganfall betroffen als Männer. In Deutschland bekommen jährlich knapp 270 000 Menschen einen Schlaganfall, 55 Prozent davon sind Frauen. Darauf weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh hin. Auch die Risiken sind zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt: Laut einer amerikanischen Studie erhöhen Frauen mit Rauchen ihr Schlaganfall-Risiko um das 3-fache. Bei Männern, die häufig zur Zigarette greifen, ist es nur um das 1,7-fache erhöht.
Vorsichtig müssen vor allem Frauen sein, die rauchen und die Pille einnehmen. Denn weibliche Hormone können die Bildung von Thrombosen zusätzlich begünstigen. Die Verhütung mit der Pille allein ist laut der Stiftung aber kein Risikofaktor.
Typische Anzeichen eines Schlaganfalls sind plötzlich eintretende Sehstörungen, Sprach- oder Verständnisstörungen, Lähmungen auf einer Körperseite und Taubheitsgefühle sowie äußerst heftiger, plötzlich auftretender Kopfschmerz.
Aufgrund der demografischen Entwicklung schätzen Experten, dass 2050 rund 30 Prozent mehr Frauen als Männer vom Schlaganfall betroffen sein werden. Frauen werden nach einen Schlaganfall auch häufiger zum Pflegefall als Männer. Ein Grund dafür kann das höhere Alter sein: Im Durchschnitt sind Frauen in Deutschland bei einem Schlaganfall 75 Jahre alt, Männer etwa 68 Jahre.