Schwindelanfälle im Alter: Training schützt vor Stürzen
Vom 65. Lebensjahr an erhöht sich die Gefahr zu Fallen drastisch. Der Grund: Das Gleichgewichtsorganverändert sich.
Düsseldorf. Entweder dreht sich die Welt um einen herum oder aber die Umgebung schwankt hin und her. Im schlimmsten Fall wird den Betroffenen übel, sie fühlen sich unsicher. Die Rede ist vom Schwindel - einem Symptom, das in der Medizin, vor allem in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, hinter dem Kopfschmerz am zweit häufigsten vorkommt.
Besonders ältere Menschen sind bei Schwindel verunsichert und haben Angst zu stürzen. "Die Sturzgefahr erhöht sich ab dem 65. Lebensjahr drastisch. Etwa ein Drittel der 65-Jährigen stürzt jedes Jahr, allein die Hälfte hiervon mehrfach. Frauen sind dabei häufiger betroffen. Bei etwa jedem zehnten Sturz ziehen sich die Betroffenen schwerwiegende Verletzungen zu", sagt Privatdozent und Hals-Nasen-Ohren-Arzt Leif-Erik Walther. Und mit einem Sturz beginnt meist ein Kreislauf, der in einer Abnahme der Aktivität beginnt, mit einem Verlust an Lebensqualität einhergeht.
In den meisten Fällen sind Stürze lokomotorisch bedingt, das heißt, sie ereignen sich während einer Bewegung - meistens beim Aufstehen oder Laufen. Häufig sind sie Folge einer Störung des Gleichgewichtssinns, der sich im Alter verändert und einen Schwindel hervorruft (siehe Kasten). "Dieser Lagerungsschwindel tritt oft nach plötzlichem Aufstehen auf und hält etwa ein bis zwei Minuten an. Leiden ältere Menschen unter Schwindel, sollten sie als erstes ihren Hausarzt aufsuchen.
Die Behandlung eines älteren Schwindel-Patienten muss aus mehreren Teilen bestehen: "Einer Psychotherapie, der Behandlung der spezifischen organischen Erkrankung - wenn diese vorhanden ist -, einer medikamentösen Therapie und eines Trainings der Systeme, die für das Gleichgewicht verantwortlich sind. Dazu gehören Balance, Gehfähigkeit einschließlich Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit", so der Arzt.