Sommerzeit ist Sandalenzeit - Pflegetipps für die Füße
Lüdinghausen (dpa/tmn) - Sonnenschein, Vogelzwitschern, ein laues Lüftchen weht. Da wollen auch die Füße an die Luft. Doch nicht immer sind die nackten, winterblassen Zehen ein schöner Anblick. Mit einem Grundpflegeprogramm lassen sie sich sommertauglich machen.
Endlich ist die kalte Jahreszeit vorbei - und so, wie die Temperaturen steigen, werden die Outfits knapper: T-Shirt statt Pulli, Sandalen statt Stiefel. Damit das Gesamtbild stimmt, sollte man auch seine Füße sommerschön pflegen. „In unseren Breitengraden fristen die Füße den Großteil des Jahres über ein dunkles Dasein. Versteckt in Strümpfen und Schuhen sind sie der Beachtung entzogen“, erklärt Annett Ullrich vom Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands in Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen. Anders im Sommer: In Flip-Flops und Co. rücken die Füße ins Blickfeld. Und was man sieht, ist nicht immer schön: Seien es überlange Nägel, Hornhaut oder Hühneraugen.
Dabei sind sommerschöne Füße kein Hexenwerk. „Erst einmal sollte man sich die Zeit nehmen, sich seine Füße anzuschauen und zu überlegen: Was ist störend, wo sollte man etwas machen“, rät Ullrich. Je nach Befund seien dann unterschiedliche Maßnahmen angezeigt.
Um einen gesunden Durchschnittsfuß in Schuss zu bringen, tut es oft schon ein Grundpflegeprogramm - in Eigenregie oder von einer Fachkraft. „Dazu braucht man in Prinzip nur Fußbadesalz, Peeling, einen Hornhautschwamm oder -stein, gute Nagelfeilen und eine Pflegecreme für Haut und Nägel“, zählt Renate Donath vom Bundesverband Deutscher Kosmetikerinnen auf. Am Anfang steht ein warmes Fußbad. Das weicht Haut und Nägel sanft auf, so dass sie gut bearbeitet werden können. Ein basischer Zusatz wirkt gleichzeitig rückfettend und macht die Füße geschmeidig.
Überschüssige lässt sich manchmal schon durch kräftiges Abrubbeln mit einem groben Frottee-Handtuch oder einem Fußpeeling entfernen. Bei sehr ausgeprägter Hornhaut helfen ein Bimssteins oder eine Feile aus Mineralquarz. „Wichtig ist, dass nicht zu viel Hornhaut entfernt wird“, erklärt Tatjana Pfersich vom Verband deutscher Podologen in Platting (Bayern). Sonst sei die Verletzungsgefahr groß. Letzter Punkt ist das Eincremen. „Bei sehr trockenen Füßen empfiehlt sich beispielsweise eine Kräutercreme. Und wenn es darum geht, raue Haut geschmeidig zu machen, ein pflanzliches Samenöl - etwa aus Aprikosenkernen“, sagt Donath.
Dann sind die Fußnägel dran. Damit sie gepflegt wirken, sollten sie relativ kurz und gerade gehalten werden - die Ecken leicht abgerundet. Das geht mit Schere oder Knipser, aber auch mit der Feile. Anschließend kann man eine Nagelcreme einmassieren, um sie geschmeidig zu halten und zu verhindern, dass sie brechen. Tägliches Eincremen beugt dann dem Entstehen neuer Hornhaut vor und vermindert das Austrocknungsrisiko der Haut.
„Auf der anderen Seite gibt es aber auch Problemstellungen, von denen man als Laie unbedingt die Finger lassen sollte“, erklärt Ullrich. Neben übermäßigen Hornhautablagerungen ist das etwa bei Rissen in der Fußsohlenhaut - sogenannten Schrunden - der Fall. „Oder bei Schwielen und Hühneraugen. Sie wachsen von außen nach innen und dürfen deshalb nur von einem Podologen entfernt werden - zum Beispiel mit dem Skalpell“, erläutert Pfersich. Lege man selbst mit Hobel oder Schere Hand an, berge das ein großes Verletzungsrisiko.
Ebenfalls nicht anzuraten ist Eigeninitiative bei bestimmten Problemen mit den Nägeln. „Dazu zählen unter anderem Nagelpilz sowie verdickte oder eingewachsene Nägel“, betont Pfersich. Der Laie verschlimmert sie oft nur: So kann der Versuch, einen pilzbefallenen Nagel durch Abfeilen ansehnlicher zu machen, dazu führen, dass die Erkrankung sich ausbreitet. Und wer sich bemüht, die hautüberwachsene Ecke eines Nagels selbst freizulegen, riskiert eine Infektion.