Steviaprodukte enthalten oft zusätzlich Zucker
Erfurt (dpa/tmn) - Immer mehr Hersteller setzen bei Bonbons, Lakritz oder Limonade auf Stevia an Stelle des klassischen Rübenzuckers. Die Produkte sind jedoch nicht immer gesünder.
Nur weil ein Lebensmittel Stevia enthält, ist es nicht automatisch zahn- oder figurfreundlicher als ein anderes. Darauf weist die Verbraucherzentrale Thüringen hin. Häufig enthielten Produkte mit Stevia auch Zucker oder Zuckeraustauschstoffe wie Maltitsirup, Isomalt und Sorbitsirup. Das sei nötig, um bei der Herstellung das gewünschte Volumen des Nahrungsmittels zu erzielen. Verbraucher lesen daher am besten die Zutatenliste genau, um Karies- oder Kalorienfallen zu umgehen.
Außerdem sollten Kunden sich nicht von der Aufmachung eines steviahaltigen Produkts täuschen lassen, wenn diese Natürlichkeit betont. Denn die Süßkraft von Stevia stammt den Verbraucherschützern zufolge nicht etwa von zermahlenen Blättern der Steviapflanze, sondern von einem aus den Blättern chemisch isolierten Stoffgemisch, den Steviolglykosiden. Diese stark verarbeitete Süße ist in der EU mit der Nummer E 960 als Zusatzstoff zugelassen und hat im Vergleich zu Zucker eine bis zu 300-mal so große Süßkraft.