Studie: Raucherquote bei Jugendlichen sinkt auf Rekordtief

Köln (dpa) - Der Anteil der rauchenden Jugendlichen hat sich seit 2001 mehr als halbiert. Je nach Bildungsstand gibt es allerdings große Unterschiede. Eine Studie fragt die Jugend auch erstmals nach dem Konsum von E-Zigaretten.

Der ist kaum verbreitet.

Das Rauchen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen geht drastisch zurück. Bei den 12- bis 17-Jährigen ist die Raucherquote in den vergangenen beiden Jahren auf ein Rekordtief gesunken: 2012 rauchten 12 Prozent, 2011 nur 11,7 Prozent der Jugendlichen. 2001 hatte die Quote mit 27,5 Prozent noch gut doppelt so hoch gelegen. Das berichtete die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Montag (24. Juni) zum bevorstehenden Weltdrogentag (26. Juni). Bei den jungen Erwachsenen - 18 bis 25 Jahre - sank die Raucherquote auf 35,2 Prozent (2012), nachdem sie 2001 noch 44,5 Prozent betragen hatte. In beiden Altersgruppen ermittelte die repräsentative Studie mit 5000 Befragten damit einen Tiefststand - seit der ersten Erhebung unter Jugendlichen 1979 und unter jungen Erwachsenen 1973.

Die Quote der „Nie-Raucher“ stieg zugleich an: Im vergangenen Jahr gaben 71,7 Prozent der Jugendlichen an, noch niemals an einem Glimmstängel gezogen zu haben. 2001 waren das nur 40,5 Prozent. Unter den jungen Erwachsenen hat ein Drittel (32,4 Prozent) nach eigener Auskunft noch nie geraucht - 2011 hatte das nur ein Viertel der Befragten (23,1 Prozent) angegeben. Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Montag hatte zuerst aus der Kölner BZgA-Studie berichtet.

Die Jugendlichen sind zudem im Durchschnitt älter, wenn sie mit dem Rauchen anfangen: Der Befragung zufolge stieg das Eintrittsalter von 13,6 (2001) auf 14,4 Jahre (2012). Die Studie sieht beim Rauchverhalten keine nennenswerten Diskrepanzen zwischen den Geschlechtern, dagegen aber sehr deutliche soziale Unterschiede. So rauchen 16,7 Prozent der Hauptschüler, 10,9 Prozent der Realschüler, aber lediglich 6,9 Prozent der Gymnasiasten in der Sekundarstufe I. Unter Arbeitslosen ist das Rauchen deutlich stärker verbreitet als unter Erwerbstätigen.

BZgA-Direktorin Elisabeth Pott sprach von einer insgesamt erfreulichen Entwicklung, betonte aber zugleich: „Die Zahlen bestätigen, dass Tabakprävention auch zukünftig weiter in den Schulen implementiert werden muss, um alle sozialen Schichten zu erreichen.“

Erstmals ist auch die E-Zigarette in der BZgA-Befragung berücksichtigt. Die elektrische Zigarette ist zwar fast vier von fünf Jugendlichen und fast allen jungen Erwachsenen bekannt, wird aber kaum konsumiert. Fragt man die jungen Leute, ob sie in den vergangenen 30 Tagen eine nikotinhaltige E-Zigarette geraucht haben, beantwortet das nur knapp ein Prozent der Jugendlichen mit „Ja“. Bei den jungen Erwachsenen sind das 1,5 Prozent.