Studie: Warum Singles glücklicher und gesünder leben
Die Zahl der Alleinstehenden steigt stetig an. Viele sind mit ihrer Unabhängigkeit sehr zufrieden.
Austin. Singles leben nur allein, weil sie keinen abbekommen haben. Sie sind unzufrieden, einsam und ständig auf der Suche nach einem Partner. Was sie lange geglaubt hat, muss die Forschung jetzt revidieren.
Soziologen der University of Texas in Austin haben 1,2 Millionen Amerikaner befragt und herausgefunden: Singles fühlen sich zunehmend wohler und sind weniger krank als Verheiratete. In den 70er Jahren hatten Singles noch deutlich mehr mit ihrer Gesundheit zu kämpfen.
Als Ursache für den Wandel führen Glücksforscher der Universität Rotterdam einen stressfreieren Alltag und den sinkenden sozialen Druck an. Unverheiratete werden nicht mehr ausgegrenzt. Zudem leben Singles gesünder und achten mehr auf ihr Äußeres. In der Partnerschaft wird hingegen oft gerne und viel gegessen, Ehepaare sind tendenziell dicker.
In Deutschland steigt die Anzahl der Single-Haushalte stetig. Vor 40 Jahren wurden noch rund 25 Prozent aller deutschen Haushalte von Singles geführt, heute sind es rund 40 Prozent (16 Millionen).
Und viele leben gerne allein, haben die Suche nach dem oder der Richtigen aufgegeben. Sie lieben die Freiheit, leben unabhängig und müssen keine Kompromisse eingehen. Die Fürsorge durch den Partner, die früher als gesundheitsfördernder Faktor angesehen wurde, wird heute zunehmend von Freunden oder Psychologen übernommen, sagen die Forscher. Soziale Netzwerke im Internet machen es leichter, Freunde und Bekannte zu finden.
Vor dem Singledasein als Rezept für ein langes glückliches Leben warnen die Wissenschaftler dennoch. Der Grat zwischen der vermeintlichen Freiheit und Einsamkeit sei schmal. Einsamkeit sei gesundheitsschädlich und führe zu Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen.