Teuer durch geringe Ernte: Heimische Spargel und Erdbeeren
Bruchsal (dpa) - Liebhaber von Spargel und Erdbeeren aus heimischem Anbau müssen in diesem Jahr bisher mehr Geld ausgeben als in der vergangenen Saison. Hauptgrund beim Spargel sei die geringere Erntemenge wegen des durchwachsenen Wetters.
Die Nachfrage sei gut, aber nicht überall sei immer ausreichend Ware verfügbar gewesen. Das sagte der Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden (OGA), Hans Lehar. Verbraucher müssen nach Lehars Angaben im Moment sieben bis neun Euro je Kilogramm für die beste Qualität zahlen.
Trotz des vielen Regens und frischer Temperaturen war das Pfingstgeschäft beim Spargel nach Lehars Angaben ganz ordentlich. Mitte Mai sei der Großteil der Saison schon gelaufen. „In diesem Jahr haben wir aufgrund der Wettersituation ein bisschen Probleme, weil die Mengen einfach nicht da waren.“ Aber: „Um eine Prognose für die gesamte Ernte zu geben, ist es mir noch zu früh.“ Was in den verbleibenden vier, fünf Wochen noch passiere, könne niemand wissen. Wie die Spargelbauern am Ende dastehen und ob die höheren Preise die geringere Erntemenge in der Kasse ausgleichen können, sei auch noch nicht klar.
Bei Erdbeeren beginne die Freilandsaison in Deutschland wegen der kühlen Witterung erst noch richtig. Aktuell lägen die Preise zwischen drei und vier Euro für eine Schale mit 500 Gramm. „Im letzten Jahr zu dieser Zeit hatten wir schon eine Haupternte“, sagte Lehar. Wegen der kühlen Witterung habe sich jetzt alles verzögert. Je nach Sorte werde dann bis in den August hinein geerntet.
Wer beim Kauf von Erdbeeren auf Ware aus Deutschland Wert legt, muss nach Recherchen des SWR aufpassen. Bei mehreren Proben von Wochenmärkten in Mannheim und Karlsruhe habe sich herausgestellt, dass die Ware wahrscheinlich aus anderen Ländern stammte, berichtete das Magazin Marktcheck. Solche „Germanisierung“ gebe es bei Erdbeeren und Spargel vor allen zu Beginn der Saison leider immer wieder, sagte Lehar. „Das ist Betrug und muss bestraft werden.“ In solchen Verdachtsfällen müssten die Behörden den Weg der Ware nachvollziehen.