Ein Freund in der Krise Tipps für den Umgang mit Depressiven
Berlin (dpa/tmn) - Wenn ein guter Freund oder Angehöriger depressiv ist, sind viele Menschen unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Ein Patentrezept gibt es zwar nicht. Aber ein paar Dinge, die im Umgang mit der Erkrankung hilfreich sein können, lassen sich beachten.
Am wichtigsten ist, den Betroffenen ernst zu nehmen und Verständnis zu haben, wie das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) in einer neuen Patienteninformation erklärt. Außerdem sollte man den Freund oder Angehörigen - wie man es bei jeder anderen Erkrankung auch machen würde - ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Im Alltag kann man den Betroffenen unterstützen und ihm mit kleinen Unternehmungen Freude bereitet - zum Beispiel gemeinsam Spaziergänge machen oder Musik hören. Viele von Depressionen Betroffene haben laut dem ÄZQ auch Angst davor, als verrückt zu gelten - als Freund oder Angehöriger sollte man ihm unbedingt vermitteln, dass das nicht der Fall ist. Niemand trägt die Schuld an der Erkrankung, die Ursachen sind vielfältig, und sie kann jeden treffen, betont das ÄZQ.
Eine Depression beeinflusst den gemeinsamen Alltag. So ist die Stimmung oft gedrückt, der Betroffene verliert seinen Interessen und Freude, er ist antriebsschwach und wird leicht müde, heißt es in der Patienteninformation. Betroffene haben auch ein geringeres Selbstwertgefühl, Angst vor der Zukunft, Schlafstörungen, kaum Appetit und andere körperliche Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme oder ein Druckgefühl im Hals und in der Brust.
Als Freund oder Angehöriger sollte man sich über die Krankheit informieren und darauf einzustellen, dass die Behandlung Zeit braucht. Wichtig ist auch, trotz der Erkrankung des Freundes oder Angehörigen auf sich selbst Acht zu geben und zum Beispiel seine Hobbys nicht zu vernachlässigen.