Verband: Stilles Mineralwasser immer beliebter
Nürnberg (dpa) - Still oder prickelnd? Immer mehr Verbraucher greifen zu kohlesäurefreiem Mineralwasser. Einen Absatzeinbruch gibt es dagegen bei Heilwässern. Seltener griffen Verbraucher auch zu Fruchtsäften.
Stilles Mineralwasser wächst weiter in der Gunst der Verbraucher. Inzwischen mache kohlensäurefreies Mineralwasser am Markt aller alkoholfreien Erfrischungsgetränke einen Anteil von zehn Prozent aus, berichtete der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM), Stefan Seip, in Nürnberg. In den ersten neuen Monaten 2012 wuchs der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. „Das ist ein Trend, der seit Jahren anhält und wohl aus Italien, Frankreich und Spanien rüberschwappt“, sagte Seip im Vorfeld Getränkemesse Brau Beviale (13. bis 15. November).
Der Trend zu Stillen Wasser geht nach Verbandsangaben zunehmend zu Lasten des klassischen kohlensäurehaltigen Mineralwassers. Sein Anteil am Markt der Erfrischungsgetränke lag von Januar bis Ende September nur noch bei 20,5 Prozent - 2,1 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten 2011. Geradezu einen Absatz- und Umsatzeinbruch erlebten derzeit Heilwässer; ihr mengemäßiger Marktanteil sei bis Ende September um 17,5 Prozent auf 0,2 Prozent gesunken. Grund sei wohl das „Oma“-Image des Heilwassers, vermutet Seip.
Insgesamt entwickelte sich der Mineralwassermarkt in den ersten drei Quartalen 2012 stabil. Mit einem Jahres-Pro-Kopf-Verbrauch von 42 Litern bleibe Mineralwasser das mit Abstand beliebteste alkoholfreie Getränk der Deutschen, erläuterte Seip, der auch die Vereinigung Alkoholfreie Getränke-Industrie (AFG) vertritt. Mit 51,9 Prozent hat Mineralwasser seinen Marktanteil in den ersten neun Monaten 2012 um 0,5 Prozent steigern können. Wegen des im Vergleich zu Fruchtsäften geringeren Preises lag der Marktanteil gemessen am Umsatz allerdings nur bei 29,1 Prozent.
Seltener als im Vorjahr griffen die Verbraucher dagegen zu Fruchtsäften und Fruchtnektaren. Ihr Marktanteil sei bis Ende September mengenmäßig um 13,8 Prozent auf 8,2 Prozent zurückgegangen. Grund seien steigende Kosten der Safthersteller für Rohware, die die Hersteller in Form steigender Preise an die Verbraucher weitergegeben hätten. Dies habe in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass Verbraucher auf andere Erfrischungsgetränke umgestiegen seien, berichtete Verbandschef Seip. Sollte sich der Markt für Obst wieder entspannen, könnten Verbraucher mit Preissenkungen bei Fruchtsäften und Fruchtnektaren rechnen.