Was hilft bei Kopfschmerzen?
Der schnelle Griff zur Tablette ist selten sinnvoll. Bei häufiger Einnahme können sie selbst Schmerzen verursachen.
Düsseldorf. Sie sind lästig, bedrückend und gehen an die Substanz: Kopfschmerzen - egal welcher Art - sind kein Spaß, aber es gibt Mittel und Wege, die Schmerzen zu erleichtern oder sich sogar zu ersparen. Hier einige Tipps:
Tagebuch führen: Um die Ursachen für die Kopfschmerzen zu finden, empfiehlt es sich, ein Kopfschmerz-Tagebuch zu führen, in dem man die Häufigkeit, die Schmerzstärke und die Dauer der Anfälle vermerkt. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) bietet dazu im Netz eine Vorlage zum Herunterladen an.
Stress ausschalten: Ein regelmäßiger Tagesablauf ist das A und O, um die Kopfschmerzen in ihre Grenzen zu verweisen. "Der Patient sollte jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit aufstehen und zu Bett gehen - auch am Wochenende", sagt Professor Seitz. Schlafdefizite könnten sonst zum Beispiel wieder ein Faktor sein, der zu Kopfschmerzen führt.
Regelmäßige Bewegung ist ebenso hilfreich. Laut DMKG ist die vorbeugende Wirkung von Ausdauersportarten, insbesondere von Jogging, wissenschaftlich bewiesen.
Entspannung üben: Wer unter Kopfschmerzen leidet, neigt dazu, sich keine Pausen zu gönnen. Aber gerade Entspannung ist wichtig, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Helfen können zum Beispiel Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Joga. Ziel ist es - so die DMKG - , "dass der Patient in allen Lebenslagen kurzfristig eine Entspannungssituation abrufen kann. Die Patienten sollen lernen, im Alltag muskuläre Anspannungen frühzeitig zu erkennen und diesen entgegen zu wirken."
Auf sich selbst Acht geben: Rauchen und Alkohol sind neben Erdnüssen, bestimmten Käsesorten und Schokolade nach Professor Seitz einige der bekanntesten Auslöser (Trigger) für Migräne-Kopfschmerzen. Seitz: "Jeder Patient muss für sich selbst herausfinden, auf welche Nahrungsmittel er mit einer Attacke reagiert."
Migräne Etwa 65 Prozent aller Kopfschmerz-Patienten leiden laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft unter Migräne. Frauen seien dabei dreimal häufiger betroffen als Männer. Spannungskopfschmerzen haben etwa 27 Prozent der Patienten und die restlichen acht Prozent leiden unter einem Kombinationskopfschmerz aus Migräne und Spannungskopfschmerz. Mehr Informationen zum Beispiel auf www.dmkg.de Buchtipp: Migräne, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2004.
Kälte Bei Umfragen geben zwischen 30 und 78 Prozent der Befragten an, das Wetter sei Auslöser für das Kopfweh. "Dieser Eindruck ist nicht ganz von der Hand zu weisen", bestätigt der Schmerzexperte Dr. Jan-Peter Jansen. Klassisch sind Muskelverspannungen im Nacken, die in der Übergangszeit - meist morgens - durch niedrige Temperaturen hervorgerufenen werden. Wenn die kalte Luft auf der Haut entlang zieht, weil die Jacke einfach zu dünn ist oder der Schal noch in der Schublade schlummert, zieht man automatisch die Schultern hoch. Folge: Die Muskeln verkrampfen. Auf Dauer steigt dann die schwere Verspannung über Nacken und Kopf empor und löst Kopfschmerzen aus.