„Wasser ist der Hauptfeind unserer Haut“
Wer zu häufig damit in Verbindung kommt, kann Ekzeme bekommen.
Bochum. Es gab Zeiten, in denen traute sich Sandra Köbes nicht, jemandem zur Begrüßung die Hand zu reichen. „Ich habe mich für die teilweise blutig gekratzten Ekzeme geschämt“, erinnert sich die 36-jährige Arzthelferin. Köbes leidet, wie schätzungsweise zwei Millionen Menschen, an einer berufsbedingten Hauterkrankung. Und genau wie viele ihrer Leidensgenossen hat die 36-Jährige erst versucht, die Krankheit selbst in den Griff zu bekommen. „Ich bin erst nach einem Jahr zum Hautarzt gegangen“, so die Arzthelferin. Zuvor hatte sie erfolglos unzählige Salben ausprobiert.
Dabei ist gerade bei solchen Erkrankungen eine frühzeitige Behandlung besonders wichtig, da man den Verlauf abmildern kann. Die meisten Betroffenen arbeiten in Pflegeberufen, sind Friseur oder Gärtner. „Das Wasser ist der Hauptfeind unserer Haut“, sagt Paul Gurok, Leiter der Beratungsstelle für Hauterkrankungen (siehe Kasten). Und gerade in diesen Arbeitsbereichen komme man häufig mit Wasser in Kontakt.
Früher konnten viele Erkrankte ihren Job nicht mehr ausüben und mussten eine Umschulung machen. Heute ist das anderes. „Die meisten können ihren Beruf weiter ausüben, wenn sie frühzeitig den Arzt aufsuchen“, so Gurok. Neben der medizinischen Behandlung ist zudem eine Beratung sinnvoll. Dort lernen die Betroffenen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. „Ich trage jetzt beispielsweise während der Arbeit Baumhandschuhe unter den Einweghandschuhen. Und mein Ekzem ist fast zurückgegangen“, so Köbes.