Wein zu Sushi: Sojasoße und Wasabi machen es kompliziert
Nierstein (dpa/tmn) - Sushi-Häppchen in schicken Bars zu essen, ist in Deutschland wie Japan angesagt. Aber was trinkt man dazu? Beim Alkohol ist die Auswahl nicht leicht - die unterschiedlichen Geschmacksnoten rauben einander schnell den Charme.
In manchen Sushi-Bars in Tokio ist es inzwischen angesagt, zu Sushi Wein zu trinken. Der Japaner Hideki Asano, der in Deutschland Winzer lernte und im rheinhessischen Nierstein seinen eigenen Wein anbaut, beobachtet das bei seinen Heimatbesuchen. Doch der Experte weiß: „Zu Sushi einen passenden Wein zu finden, ist nicht einfach.“ Dabei seien nicht der Fisch und der leicht gesäuerte Reis die komplizierten Partner, sondern die meist dazu gereichte Sojasoße und der Wasabi. Bei der Salzigkeit der Soße und der scharfen Würze des japanischen Meerrettichs ziehen die meisten Tropfen im Glas den Kürzeren.
Japanern wie Asano ist es fremd, Sushi oder Sashimi in reichlich Sojasoße zu tunken. Er rät deshalb: „Bitte nur wenig davon.“ Um die knackige Schärfe des Wasabis im Gaumen nicht noch anzuheizen, empfiehlt er einen Wein mit moderatem Alkoholgehalt. Kombiniert mit der salzigen Sojasoße passt für ihn zum Beispiel ein leichter Weißburgunder oder ein halbtrockener Riesling dazu.
Es kann aber auch ein gereifter Spätburgunder mit wenig Gerbsäure sein. „Bei zu viel Tannin bekommt Sushi einen metallischen Beigeschmack“, sagt Asano. Auch ein Glas Sekt oder Champagner überstehen Sojasoße und Wasabi. Der Japaner hat einen einfachen Tipp, die Salzigkeit der Sojasoße abzumildern: „Einfach im Dip-Schälchen mit etwas Wein verrühren.“