Wie Autoabgase Kindern schaden

Hannover (dpa/tmn) - Autoabgase sind für kleine Kinder besonders schädlich. Wie sehr, das belegen jetzt die Ergebnisse einer schwedischen Langzeitstudie mit fast 2000 Kindern.

Wollen Eltern mit ihrem Baby oder kleinen Kind im Kinderwagen frische Luft schnappen, gehen sie am besten in autofreie Gebiete. Denn Säuglinge und Kinder bis acht Jahren reagieren einer schwedischen Studie zufolge besonders empfindlich auf Luftschadstoffe. Ihre Lungenfunktion war dauerhaft beeinträchtigt, wenn sie im Alter von weniger als zwölf Monaten einer hohen Schadstoffbelastung ausgesetzt waren. Darauf weist Prof. Harald Morr von der Deutschen Lungenstiftung in Hannover hin. Die Lunge sei zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollständig entwickelt, sondern benötige mehrere Jahre zum Ausreifen, erläutert er.

In der Studie beobachteten die Forscher mehr als 1900 Kinder von der Geburt bis zum achten Lebensjahr wiederholt mit Fragebögen und der Messung des Antikörpers IgE im Blut. Als die Kinder acht waren, testeten die Wissenschaftler zusätzlich die Lungenfunktion. Außerdem erhoben sie die Schadstoffbelastung am Wohnort der Kinder und der Kita oder Schule.

Dabei zeigte sich, dass Kinder, die in ihren ersten zwölf Monaten in einer verkehrsreichen Umgebung aufwuchsen, acht Jahre später eine deutlich eingeschränkte Atemfunktion hatten. Jungen war stärker betroffen als Mädchen. Mehr Einschränkungen gab es auch bei Kindern, die allergisches Asthma oder eine Nahrungsmittelallergie hatten. Weniger dramatisch war offenbar der Einfluss einer Schadstoffbelastung nach dem ersten Lebensjahr.