Zahngesundheit Zahnersatz: Möglichkeiten und Alternativen für Patienten
Wer Zahnersatz benötigt, sieht sich unumgänglich mit Kosten konfrontiert. Patienten sollten daher einen Finanzplan aufstellen und schauen welche Alternativen es gibt. Auch wenn Ärzte in solch einem Fall beraten, sollten immer alle Möglichkeiten ausgelotet werden.
Unabhängig davon, ob eine Zahnlücke geschlossen oder ein strahlendes Lächeln bis ins hohe Alter gewährleistet werden soll, Zahnersatz ist in der heutigen Gesellschaft ein normaler Umstand und nicht mehr wegzudenken. Dabei schließt ein Zahnersatz nicht nur unschöne Zahnlücken, sondern bringt auch weitere wichtige Vorteile für die Zahngesundheit.
Allerdings gibt es solch einen Ersatz nicht umsonst, sondern dieser ist mit Kosten verbunden. Dabei sollte der finanzielle Aufwand genauestens überprüft werden, um die optimale Lösung ausfindig zu machen. Aspekte wie die Regelversorgung, Materialien und Kassenleistung sind essenziell und müssen kalkuliert werden. Auch über eine zusätzliche Versicherung sollte man nachdenken.
Zweitmeinung ist wichtig!
Seit dem Jahre 2005 übernehmen die Krankenkassen nur noch Regelsätze für Zahnarztbehandlungen. Für Patienten bedeutet diese Verordnung, dass die Kosten bei fast jeder Zahnbehandlung außerhalb dieser Regelversorgung selbst getragen werden müssen. Das gilt für Füllungsmaterialien, Prothesen und eben auch Implantate. Letztere fallen unter die Rubrik Privatleistung und müssen von der Kasse nur über den Festzuschuss bezahlt werden.
Innerhalb von Deutschland können die Preise für Zahnersatz enorm unterschiedlich ausfallen. Je nach Behandlungsumfang können sich die Kosten im vier- oder fünfstelligen Bereich einpendeln. Die hohen Preisspannen entstehen durch unterschiedliche Lebenshaltungs-, Material- und Laborkosten sowie verschiedene Zahnarzthonorare.
Aus diesem Grund ist ein Vergleich vonnöten, da bereits kleine Anpassungen große Auswirkungen auf die Kosten des Zahnersatzes haben. Die unterschiedlichen Zahnärzte stellen in der Regel einen Heil- und Kostenplan auf, der zu anderen Ärzten mitgenommen werden kann. Dasselbe gilt für Zusatzunterlagen und Röntgenaufnahmen, um eine Zweitmeinung für die vorgeschlagene Implantat-Behandlung einzuholen.
Zahnersatz im Ausland
Seitdem die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland nur noch die Regelversorgung bei Zahnersatz übernehmen, kann der Eingriff in der BRD kostspielig werden. Daher wählen Patienten immer häufiger die Variante vom Zahnersatz im Ausland. Prädestinierte Staaten sind dabei Ungarn, Tschechien oder Polen.
Durch die niedrigeren Lebenshaltungskosten vor Ort sowie günstigeren Miet- und Materialpreise können Zahnbehandlungen im Ausland bis zu 70 Prozent billiger werden. Zudem sind die ausländischen Praxen häufig mit deutschsprachigem Personal besetzt. Dadurch ist keine Sprachbarriere existent.
Rundumversorgungen gehören meistens zum Angebot. Füllungen und stationärer Aufenthalt mit Knochenaufbau und Implantation sind an der Tagesordnung. Selbst die Reise wird zunehmend von Reiseveranstaltern organsiert, die meist auch noch an die Zahnersatzbehandlung gekoppelt ist.
Allerdings muss trotz der vielen Vorteile aufgepasst werden. Eine Untersuchung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz (MDK) zeigt, dass nur 25 Prozent mit der Qualität der Zahnersatzbehandlung zufrieden waren. Inwiefern die Krankenkasse für den Eingriff im Ausland aufkommt, ist ebenfalls eine Thematik, die es zu klären gilt.
Finanzierung der Zahnersatzbehandlung
Da die Zahnersatzbehandlung ein kostspieliges Unterfangen ist, hat nicht jeder Patient das nötige Kleingeld übrig, um die Kosten eigenständig zu stemmen. Daher entscheiden sich viele Patienten für einen Kredit, der die Behandlungen finanzieren soll. Dafür stellen Banken in Form eines Darlehens die finanziellen Mittel zur Verfügung und der Kreditnehmer kommt in gleichbleibenden Raten für die Rückzahlung der Kreditsumme auf.
Die Kosten lassen sich auch meist direkt beim Zahnarzt finanzieren. Diese Vorgehensweise ist meistens teurer, als ein Darlehen bei der Bank. Zudem zahlen Kreditnehmer, die Eigenkapital aufbringen, niedrigere Zinsen und erhalten bessere Konditionen.
Kostensenkung durch Zahnersatzversicherung
Aufgrund der üppigen Eigenbeteiligung bei Zahnbehandlungen ist eine Zahnzusatzversicherung empfehlenswert. Diese sollte frühzeitig abgeschlossen werden, da gegebenenfalls keine Abhilfe bei akuter Behandlungsbedürftigkeit geschaffen werden kann. Der Vorteil einer privaten Zahnzusatzversicherung ist die Übernahme der Kosten, die gesetzliche Krankenkassen nicht decken. Gute Policen bieten hier bis zu 100% Kostenübernahme, auch für hochwertige Versorgungen wie z.B. Implantate oder Inlays.
Personen mit bereits bestehender Zahnzusatzpolice sollten zudem regelmäßig einen Preis-Leistungs-Vergleich durchführen. Die Versicherungswirtschaft versorgt den Markt mit vielfältigen Angeboten. Doch nicht jede Zusatzversicherung ist sinnvoll und an die eigenen Bedürfnisse angepasst.
Daher sollte zunächst geklärt werden, welche Bereiche der Zahnmedizin abgedeckt werden sollen. Zusätzlich sollte die Beratung des Zahnarztes dazu gezogen werden. Schließlich weiß dieser ganz genau, wie es um den Zustand der Zähne bestellt ist und kann ein fundiertes Urteil fällen.