Zecken: Ein kleiner Biss mit Folgen
Experten warnen vor den gefährlichen Zecken.
Bonn. Mit dem Frühling und wärmeren Temperaturen lauern wieder Zecken im Wald, Gebüsch und Gras auf ihre Opfer. Gefährlich für den Menschen sind sie als Krankheitsüberträger der Borreliose und — vor allem in Süddeutschland — der Hirnentzündung FSME. Nach einem Rekord an FSME-Erkrankungen im vergangenen Jahr rät die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zur Impfung. „Die Gefahr, nach einem Zeckenstich in FSME-Gebieten zu erkranken, steigt immer mehr an“, berichtete die Schutzgemeinschaft.
Etwa die Hälfte der Patienten mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) erleiden nach Angaben des Verbands einen schweren Krankheitsverlauf. Dauerschäden und Berufsunfähigkeit könnten folgen. Die Impfempfehlung gelte vor allem für ältere Menschen, da die Schwere der Erkrankung mit zunehmendem Alter steige.
Inzwischen gehöre die Südhälfte Deutschlands fast flächendeckend zu den Risikogebieten. „Wer dort lebt, sollte sich auf jeden Fall impfen lassen.“ Da infizierte Zecken aber auch in Ländern wie Österreich, Schweden oder Tschechien zu finden seien, rät die SDW auch Urlaubern mit diesen Reisezielen zur Impfung.
Der FSME-Erreger sitzt in den Speicheldrüsen der Zecken. Auch wenn die Zecke direkt nach dem Stich entfernt wird, könnte es zu spät sein. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts werden in Deutschland jährlich zwischen 250 und 400 Erkrankungsfälle gemeldet.
Die häufigste von Zecken übertragene Krankheit in Deutschland ist mit mehreren Zehntausend Fällen pro Jahr jedoch die Borreliose, gegen die es keine Impfung gibt. Vor einer Übertragung kann man sich schützen, wenn die Zecke möglichst rasch entfernt wird. Borreliose ist im gesamten Land verbreitet. Ohne Antibiotikagabe sind schwere Spätfolgen wie Gelenk-, Herzmuskel- und Hirnentzündungen möglich.
Zum Zeckenschutz empfiehlt die SDW geschlossene und helle Kleidung sowie das Einreiben mit Zeckenschutzmittel. Nach einem Spaziergang sollten auch Kleidung und Körper abgesucht werden. Zecken könnten am besten mit speziellen Zangen entfernt werden. dpa