Gesundheitsministerium Zika-Fälle gehen in Brasilien drastisch zurück

Brasilia (dpa) - Nach der dramatischen Zika-Epidemie im vergangenen Jahr haben sich die Fälle in Brasilien um mehr als 95 Prozent reduziert.

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Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, lag die Zahl in den ersten beiden Monaten dieses Jahres nur noch bei 1653 Infektionen - dabei handele es sich in 30 bestätigten Fällen um schwangere Frauen. Das von der Moskitoart Aedes aegypti übertragene Virus kann bei den Embryonen irreparable Schädelfehlbildungen auslösen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien 30 683 Zika-Fälle registriert worden.

Wegen der Epidemie mit Brasilien als Zentrum hatte die Weltgesundheitsorganisation vor einem Jahr den Gesundheitsnotstand erklärt, Schwangeren wurde von Reisen in Zika-Gebiete abgeraten. Die Regierung in Brasilien schickte Zehntausende Soldaten in den Kampf gegen die Moskitos. Die ersten Monate des Jahres gelten wegen der tropischen Temperaturen im südamerikanischen Sommer als Monate mit der größten Moskitogefahr. Auch die Dengue-Fälle seien in den ersten beiden Monaten 2017 um knapp 90 Prozent zurückgegangen, hieß es.

Seit der Epidemie wurde viel zur Eindämmung der Moskitos unternommen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, zum Beispiel Wasserablagerungen zu eliminieren. Dort können die Mücken gut brüten. Gerade in den Armenvierteln ist das ein Problem, da sich dort zum Beispiel oft Abwässer sammeln oder die Müllentsorgung nicht funktioniert.

Der Hauptgrund für den Rückgang könnte sein, dass sich Menschen, die sich einmal infiziert haben, nach Erkenntnissen von Forschern nicht erneut anstecken können. Da sich im Laufe der Epidemie über eine Million Menschen mit Zika infizierten, sind nun viele immun. In den meisten Fällen verläuft das Virus unauffällig. Fieber, Kopfschmerzen und Hautrötungen können Symptome sein.

Allerdings kann eine Zika-Virus-Infektion für Schwangere gravierende Folgen haben: Es gilt als erwiesen, dass Zika Fehlbildungen bei Ungeborenen auslösen kann, wenn die Schwangere infiziert ist. Die Kinder kommen etwa mit einem zu kleinen Schädel auf die Welt. Zudem erkranken Infizierte in seltenen Fällen an einer Nervenkrankheit, dem Guillain-Barré-Syndrom.