Das Großreinemachen im Frühjahr
Karlsruhe (dpa/tmn) - Wischen, waschen, fegen, kehren: Es ist wieder Zeit für den Frühjahrsputz. Aber mal ehrlich: Keiner putzt gerne. Mit ein paar Tricks und Kniffen geht das immerhin leichter voran.
Und danach fühlt sie sich einfach gut an, so eine saubere Wohnung.
Der Schnee ist weg, die ersten Sonnenstrahlen scheinen durchs Fenster - spätestens dann wird klar, dass der Frühjahrsputz ansteht. „Wenn man den Frühling nicht sehen kann, weiß man, dass es Zeit wird, die Fenster zu putzen“, sagt Bärbel Neher vom Deutschen Hausfrauen-Bund aus Karlsruhe.
Zunächst werden die Scheiben innen und außen ordentlich mit einem gewöhnlichen Viskose- oder Mikrofasertuch eingeseift. Ein sogenannter Einwascher mit einer Querstange mit Lammfellbezug erleichtert diese Arbeit. Danach wird das Reinigungsmittel mit einem Abzieher, einem Handgerät mit Gummileiste, am besten streifenfrei abgenommen.
„Mit etwas Übung kann man es auch wie die Profis machen: Dazu zieht man den Abzieher vom oberen Fensterrand in schlangenförmigen Linien von links nach rechts die Scheibe herunter“, erklärt Neher. Zeitungspapier zum Nachwischen, Omas liebstes Hausmittelchen, ist da nicht mehr nötig. Danach die Rahmen innen und außen abputzen. Bei der Gelegenheit bietet es sich an, die Gardinen abzunehmen, zu waschen und frisch wieder aufzuhängen.
Zur Reinigung der Fenster eignet sich der Expertin zufolge am besten ein Gemisch aus fünf Liter Wasser mit ein paar Tropfen haushaltsüblichem Hand-Spülmittel und etwas Spiritus. Ein spezieller und teurerer Glasreiniger sei nicht effektiv, sagt Neher. „Der ist nur dazu da, um kleine Fingerdapser schnell wegzumachen.“ Wer auch bei anderen Oberflächen auf die Kraft der Chemiekeule schwört, sei auf dem Holzweg, sagt Heribert Wefers vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland in Berlin: „Für den üblichen Haushalt reichen Hand-Spülmittel, Allzweckreiniger, Scheuermilch und ein saurer Reiniger auf Zitronensäurebasis völlig aus.“
Bei der Verwendung von Reinigern gilt allgemein: Weniger ist mehr. „Die Leute machen oft den Fehler, dass sie viel zu viel Putzmittel verwenden - das ist kontraproduktiv“, erklärt Neher. Denn zu viel der Tenside, die waschaktiven Substanzen, würden die Flächen verschmieren, und diese würden dann sogar Schmutz anziehen. So würde nach dem Putzen alles nur viel schneller wieder schmutzig. In der Regel reichen der Expertin zufolge ein paar Tropfen Reiniger völlig aus.
So ungern jeder putzt: So ein Frühjahrsputz kann Spaß machen. Denn er ist die ideale Gelegenheit, um mal wieder Schwung und ein Wohlfühl-Gefühl in die Bude zu bringen. „Das, was man sieht, reflektiert sich direkt auf die Seele, deswegen ist es wichtig sich zu Hause wohl zu fühlen“, sagt die Wohnexpertin Katharina Semling aus Oldenburg.
Daher sollte die Putzaktion auch zur Reinigung des gesamten Inventars genutzt werden. Das heißt, die Sofas mit der Polsterdüse des Staubsaugers saugen, die Polster abnehmen und waschen oder reinigen lassen. „Wie man die Polster am besten reinigt, kann man pauschal nicht sagen. Es empfiehlt sich die Herstelleranweisung zu beachten“, sagt Neher. Auch die Regale müssen ausgeräumt und abgewischt werden.
Wer seinen Boden richtig wischen will, sollte sich ebenfalls an die Herstelleranweisung halten. Um hartnäckige Verkrustungen zu lösen, gibt es Scheuermilch. Da ist allerdings Vorsicht geboten, denn diese Stoffe können bestimmte Oberflächen aufrauen oder verkratzen.
Auch etwas neuer Pepp und Ordnung schadet der Wohnung nicht. Es könnte neben dem Putzen auch neue Deko aufgestellt oder mit dem Kauf von ein paar Boxen oder Körben leicht Stauprobleme behoben werden, sagt Semling. Wer altes Geschirr oder Vasen aussortiert, der muss sie nicht unbedingt wegschmeißen. „Altes Geschirr kann man mit Porzellankleber ineinander kleben und interessante neue Gefäße oder Vasen kreieren“, rät Semling. Wem alte Vasen nicht mehr gefallen, kann sich im Bastelladen flüssiges Gummi kaufen. Die Vase wird stellenweise darin getaucht und erhält so eine neue Optik.