Fleisch oder Gemüse? - Küchenkonzepte für Ernährungstypen

Berlin (dpa) - Wer seine Küche plant, sollte nicht nur auf Stauraum oder Optik achten. Vor allem sind Essensvorlieben wichtig. Denn Vegetarier oder Veganer haben andere Bedürfnisse und Ansprüche an die Küche als Menschen, die Wert auf ein perfekt zubereitetes Stück Fleisch legen.

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Ein paar Vorschläge:

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Vegetarier:Viele Handgriffe sind mit fleischlosem Speiseplan anders. „Sie müssen sehr viel mehr waschen, schneiden und zerkleinern“, sagt Küchendesigner Mario Zeppetzauer, der eine Projektküche nur für Vegetarier entwickelt hat. Deshalb sollten Gemüse-Köche mehr Schneide- und Arbeitsfläche einplanen. Und wichtig ist für sie auch Lagerfläche: „Der Kühlschrank sollte nicht zu klein sein. Es ist ein Unterschied, ob ich Salat, Gemüse und Obst verstaue oder alles komprimiert im Steak habe“, erklärt der Experte. Auch größere Waschbecken und eine möglichst große Brause empfehlen sich, damit man Gemüse und Obst gut reinigen kann.

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Veganer und Vegetarier verwenden oft mehr Gewürze. „Die Rezepte kommen häufig aus dem arabischen, asiatischen oder afrikanischen Raum“, erklärt Zeppetzauer. Daher brauche man genug Platz für getrocknete und frische Kräuter. „Bei den Geräten ist ein Dampfgarer zum Garen im Niedrigtemperaturbereich sehr sinnvoll, da das Gemüse knackig bleibt und schonend zubereitet wird“, sagt Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche. Auch Wok und Teppanyaki-Grill sind praktisch.

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Das Aufräumen kann bei Veggi-Liebhabern mehr Aufwand bedeuten. Sie schnippeln viel, da fallen viele Gemüseabfälle an, erklärt der Andreas Lubetz. Er untersucht für einen Beschlägehersteller die Nutzung von Küchen. Ein spezieller Biomüll-Abwurf ist daher sehr praktisch für eine vegetarische Küche. „Besonders vorteilhaft ist es, wenn Sie ihn direkt in der Arbeitsfläche einbauen und nur den Deckel öffnen müssen, um die Abfälle vom Schneidebrett direkt in den Biomüll werfen zu können.“

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Fleisch-Gourmets: In den vergangenen Jahren haben viele Menschen ihre Freude daran entdeckt, hochwertiges Fleisch mit viel Muße zu Hause zuzubereiten. Wer solche Koch-Events ernst nimmt, braucht die passende Grundausstattung: „Man braucht ein scharfes Messer, eine geriffelte Grillpfanne und einen Backofen“, sagt Sascha Ludwig, der in einem Berliner Restaurant für erklärte Fleischliebhaber kocht. Aber damit ist es noch lange nicht getan: Sinnvoll ist ein Bratenthermometer. „Es ist wichtig, dass es keine dicke Nadel hat, damit möglichst wenig Bratensaft herausläuft, wenn man in das Fleisch sticht“, erklärt der Küchendirektor.

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Um den Genuss zu erhöhen, bietet der Handel dem Fleisch-Fan viele und auch teure Geräte an. „Wer etwas ganz besonderes möchte, kauft sich ein Sous-vide-Bad“, sagt Ludwig. „Das ist wie ein großes Aquarium.“ Das Fleisch wird in dem Wasserbad mit Hilfe der Niedriggarmethode zubereitet. Einige Fleischliebhaber hätten zusätzlich dafür ein eigenes Vakuumiergerät. „Das Fleisch wird in Scheiben geschnitten, vakuumiert und dann bei niedrigen Temperaturen im Wasserbad gegart. Dann wird es noch mal nachgegrillt.“ Selbst ein Heimgrill mit Abzugshaube lässt sich in der Küche einbauen.

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Im Fachhandel gibt es auch einen speziellen Reifeschrank für Fleisch. „Dann kann ich mir größere Fleischstücke kaufen, diese in den Reifeschrank hineinhängen und zwei bis drei Wochen nachreifen lassen“, erklärt Ludwig. „Aber am Ende ist das sehr preisintensiv.“