Frische Wandfarbe kann die Atemwege reizen
Berlin (dpa/tmn) - Frische Wandfarbe riecht - und kann die Atemwege reizen. Wer empfindlich ist, wählt daher besser Produkte, die als „Für Allergiker geeignet“ ausgewiesen sind.
Wandfarben können bei Allergikern und empfindlichen Menschen gesundheitliche Probleme auslösen. So kann der direkte Hautkontakt mit der Farbe zu Ausschlag führen, in seltenen Fällen verengen sich die Atemwege durch die Ausdünstungen. Auslöser sei das Konservierungsmittel in der Farbe, erklärt Hans-Peter Brix, Projektleiter bei der Stiftung Warentest. „Wandfarben bestehen hauptsächlich aus Wasser und Bindemittel. Das ist ein idealer Nährboden für Pilze und andere Organismen.“ Um die Schädlinge abzutöten, setzen die Hersteller Konservierungsmittel ein.
Fühlt man sich beim Streichen auf einmal schlecht, sind Farben eine Alternative, die als „Für Allergiker geeignet“ ausgewiesen sind. „Die Farben für Allergiker haben einen sehr hohen pH-Wert von 11 oder manchmal sogar noch höher“, erklärt Brix. In diesem stark alkalischen Milieu wachsen Organismen wie Schimmelpilze nicht mehr - der Einsatz von Konservierungsstoffen ist nicht mehr notwendig. Stark empfindliche Menschen können aber auch auf diese Farben reagieren. „Dann sollte man nicht mehr selber streichen, sondern streichen lassen.“
Frisch gestrichene Räume, in denen sich ein Mensch länger aufhält, sollten ausgiebig gelüftet werden. Das gilt zum Beispiel für Schlafzimmer oder Büros. Am besten wartet man noch 24 Stunden, bevor man lange in dem Zimmer mit der neuen Farbe ist, rät Brix. „Es ist grundsätzlich nicht gesundheitsgefährdend, in einem frisch gestrichenen Zimmer zu schlafen, nachdem gut gelüftet wurde.“
Ob jemand sich nach einer Nacht oder einem langen Arbeitstag darin schlecht fühlt, hänge allein von der individuellen Empfindlichkeit ab. „Auch eine sehr große, frisch gestrichene Fläche oder der typische Farbgeruch können eine körperliche Reaktion nur dann hervorrufen, wenn eine Person dagegen empfindlich ist.“ Im Zweifelsfall hilft dann nur, den Raum vorübergehend nicht zu nutzen.