Heizkosten sparen durch „hydraulischen Abgleich“
Berlin (dpa/tmn) - Mit einem sogenannten hydraulischen Abgleich werden Heizungen für jeden Raum optimal eingestellt. Das spart Energiekosten. Für wen der Abgleich sich lohnt, können Hausbesitzer auf einer Webseite zur Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ prüfen.
Heizungen sollten noch vor dem Ende der Heizperiode mit einem „hydraulischen Abgleich“ optimal eingestellt werden. Damit können Besitzer von Einfamilienhäusern ebenso wie Eigentümer von Mietshäusern und ihre Mieter Energie und Kosten sparen, erläutert die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online zum Start der Kampagne „Meine Heizung kann mehr“. Auf der dazugehörigen Internetseite könnten Verbraucher herausfinden, ob sich der Abgleich für sie rechne oder die Heizungsanlage veraltet sei und eine neue eingebaut werden sollte.
Beim hydraulischen Abgleich prüfe ein Heizungsfachmann den Heizbedarf in jedem Raum eines Hauses. Dafür untersuche er zum Beispiel die Heizungsanlage, den Zustand der Fenster, die Größe der Räume und der Heizkörper sowie die Dämmung der Außenwände und des Dachs. Die Ergebnisse würden von einem Computerprogramm ausgewertet, Thermostatventile entsprechend voreingestellt. Laut co2online sei so die passende Wassermenge in der Heizungsanlage zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und die Wärme verteile sich gleichmäßig im Haus. Der beste Zeitpunkt für den Abgleich sei der Herbst oder Winter, also ein Termin innerhalb der Heizperiode.
Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich lägen für ein Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche inklusive Einbau von voreinstellbaren Thermostatventilen zwischen 600 und 900 Euro. Damit könnten Heizkosten von durchschnittlich 110 Euro jährlich eingespart werden. Die Investition amortisiere sich somit nach etwa sechs Jahren - vor allem sei sie in Zeiten steigender Energiepreise sinnvoll.
Allerdings fehlt der Abgleich nach Angaben von co2online bei rund 90 Prozent der Heizungen in Deutschland. Würde er flächendeckend im Land umgesetzt, könnten jährlich 1,6 Milliarden Euro Energiekosten eingespart und 5,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.