Mit Lack und Farbe Kreative Tafelwände selber machen
Oldenburg (dpa/tmn) - Ob Hochzeitsfeier oder Geburtstagsparty, Küche, Garten oder Kinderzimmer: Selbst gemachte Tafeln und mit Tafelfarbe gestaltete Deko-Objekte sind ein echter Hingucker zu nahezu jedem Anlass.
Sie werden zu Tischkarten, Memo-Board oder Spielzeug.
Das Schöne dabei: Spezielle Tafelfarben und -Lacke haften auf Holz, Tapete, Porzellan und anderen Untergründen. Und selbst für den Laien ist die Farbe mit ein wenig Übung leicht zu verarbeiten. Ein paar Tipps sollte man aber doch beachten, um auf der schreibbaren Unterlage mehrfach mit Kreide kritzeln zu können:
Farbauswahl: Streng genommen gibt es zwei Arten von Tafelfarbe: die meist lösemittelhaltigen Schul-Tafellacke sowie die Acryl-Tafelfarben auf Wasserbasis. Die Farben sind offenporig und haben einen hohen Pigmentanteil, Lacke besitzen einen höheren Bindemittelgehalt. Häufig werden die Bezeichnungen jedoch synonym verwendet. Neben den klassischen Tafelfarben Schwarz und Grün bieten Bau- und Hobbymärkte inzwischen Varianten etwa in Blau, Rot oder Braun an. Wird durchsichtiger Tafellack verwendet, sollte sich der durchschimmernde Untergrund zur weißen Kreidefarbe deutlich absetzen können, rät die Wohndesignerin Katharina Semling aus Oldenburg.
Bodenhaftung: Der Untergrund sollte sauber und trocken sein. „Auf glatten Oberflächen haftet Tafelfarbe am besten“, erklärt Gerlinde Karg, Vorsitzende des Verbandes Hobby-Kreativ. „Denn ist die Fläche zu rau, bleibt zu viel Körnung sichtbar.“ Hölzerne Oberflächen lassen sich vor dem Streichen mit Schleifpapier glätten. Die amerikanische Bloggerin Lizette Schapekahm, die ein Buch zum Thema geschrieben hat, rät zum Beginn zu grobkörnigem Papier der 120er-Körnung. Dann geht man Schritt für Schritt zu immer feinerem Schleifpapier über - falls nötig, bis zu einer 220er-Körnung.
Bei Kunststoff-, Metall- und unbehandelten Holzoberflächen sorgt eine Grundierung dafür, dass die Tafelfarbe nicht abblättert oder abreibt. Dabei sollten Heimwerker beachten, dass die Grundierung für die jeweilige Oberfläche auch wirklich geeignet ist.
Abkleben:Mit Malerkrepp oder Kreppband lassen sich saubere und präzise Kanten der zu bemalenden Fläche abstecken. Das ist etwa wichtig an Wänden, die nur partiell bemalt werden. Das Klebeband verhindert, dass die Farbe abwandert. Kommt das doch einmal vor, schabt man die Kleckse am besten mithilfe einer Rasierklinge von der Oberfläche ab, empfiehlt die Buchautorin Schapekahm.
Streichen: Die flüssige Tafelfarbe wird vor dem Streichen mit einem Holzstab glatt gerührt und in eine kleine Lackwanne aus Kunststoff gegeben. „Zum Verarbeiten eignen sich Lackrollen und an den Ecken Pinsel am besten“, erklärt Semling. Die Farbe lässt sich damit leicht auftragen, und die Oberfläche wird schön glatt. Zwei bis drei dünne Schichten Farbe sind besser als ein zu dicker Auftrag. Schapekahm rät beim Arbeiten mit dem Pinsel, bei jeder neuen Bahn den Rand der vorigen Bahn zu überstreichen, damit keine Streifen oder erhabenen Ränder entstehen, die später beim Beschriften stören können.
Für Gegenstände aus Porzellan, Steingut, Keramik und Glas gibt es eine spezielle Tafelfarbe, die man am besten mit einem Pinsel mit Naturborsten aufträgt, erklärt die Kreativ-Bloggerin. Porzellan-Tafelfarbe muss im Backofen eingebrannt werden, damit das fertige Stück später Durchgänge in der Spülmaschine und Mikrowelle unbeschadet übersteht. Die Herstellerangaben auf der Verpackung beinhalten genauere Informationen.
Schreiben: Die im Handel erhältlichen Farben haben unterschiedliche Trocknungszeiten. Bis man die Fläche zum ersten Mal beschriften darf, vergehen meist 24 Stunden und mehr. Schapekahm empfiehlt, die fertige Tafel vor dem ersten Beschreiben komplett mit weißer Kreide einzureiben und anschließend wieder abzuwischen. „Wenn die Schrift länger halten soll, empfiehlt es sich, zum späteren Schreiben Kreidemarker beziehungsweise. Kreidestifte anstelle von normaler Schulkreide zu benutzen“, sagt Semling. „Auf kontrastreichem Untergrund blickt die Kreideschrift so viel deutlicher hervor.“ Mit einem leicht feuchten Lappen lässt sich die Beschriftung später immer wieder entfernen.