Kuschelig oder trendig - Sofas gibt es für jeden Geschmack
Bad Honnef (dpa/tmn) - Ein Abend auf dem Sofa steht für Gemütlichkeit. Aber Sofas sind inzwischen viel mehr. Bei den einen toben darauf die Kinder, die anderen brauchen es zum Fußballgucken im Fernsehen.
Der Trend geht zur Leichtigkeit.
Für den gemütlichen Sofaabend bieten die Hersteller für jeden Geschmack und Bedarf die passende Form, Größe, Farbe und Funktion. „Die Wohnungen werden vor allem durch den steigenden Anteil von Singlehaushalten kleiner, und so haben sich auch die Sofas verändert“, sagt Ursula Geismann, Trendanalystin vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef. Der Trend geht zu filigranen und leicht anmutenden Sofas.
„Die Leute möchten heute flexibel bleiben und die Möbel im Wohnzimmer auch mal umräumen können“, hat Geismann beobachtet. So stehen Sofas auch nicht mehr zwingend an der Wand, sondern oft frei im Raum.
„Ein Sofa, das nichts kann, ist out“, sagt Geismann. So können Arm- und Rückenlehnen für ein bequemes Sitzen und Liegen geklappt oder verschoben, Hocker angestellt und Bezüge gewaschen werden. In fest eingebauten Staufächern, können Bücher und Zeitschriften verschwinden. „Ein Sofa soll einen Mehrwert bieten. Erst müssen die Schwiegereltern bequem sitzen, dann will man aber in Liegeposition Fußball gucken“, erklärt die Trendanalystin.
Da sich der Kommunikationsbereich heute immer mehr an den Esstisch verlagert, bekommt das Sofa einen zunehmend privaten Charakter: „Hier wird geschmökert und gekuschelt, relaxt und Fernsehen geschaut“, sagt Gabriela Kaiser, Trendberaterin aus Landsberg am Lech.
Die erste Frage bei der Planung eines Sofas sollte sein, wofür man es benötigt. „Eine Familie mit zwei Kindern hat ganz andere Ansprüche an ein Sofa als Singles oder Senioren.“ Das fängt schon bei der Größe an. Kaiser rät Familien mit Kindern zu Sofalandschaften, die aus einzelnen Modulen bestehen. Während ein Zweier-Sofa für eine Familie nicht ausreicht, ist es für Singles ideal. Es ist leicht und kann problemlos im Raum verändert werden. Senioren wiederum sitzen gerne etwas höher, wobei die Sitzfläche nicht zu tief sein sollte.
Für den Kauf eines Sofas empfiehlt Polstermeister Frank Bruns aus Bremen, sich Zeit zu nehmen: „Es dauert einen Moment, bis man beurteilen kann, ob eine Polsterung zu fest oder zu weich ist“, erklärt er. Zu den zwei üblichsten Polsterungsarten gehöre die Variante mit einer Unterfederung aus Wellenfedern, auf die ein Federkorb plus Schaumstoff kommt. „Aber auch eine Unterfederung aus Gummigurten auf die in Sandwichtechnik verschieden feste Schaumstofflagen aufgebaut werden, ist eine gute Variante“, so Bruns.
Um mit dem Sofa lange glücklich zu sein, ist auch die Stoffqualität wichtig: „Man sollte nur ausgewiesene Polsterstoffe wählen“, erklärt der Experte. Die Angaben der Scheuertouren erfolgen in Martindale. „Je höher die Zahl, desto strapazierfähiger der Stoff. Ich empfehle, keinen Stoff mit unter 20 000 Scheuertouren auszuwählen.“
Viele Bezüge sind mit Klett- oder Reißverschlüssen versehen und können zum Waschen abgezogen werden. Ursula Geismann empfiehlt, darauf zu achten, dass man sie selbst waschen kann.
Kaiser beobachtet, dass auch klassische Elemente die junge Wohnwelt erobern. So gibt es inzwischen viele Modelle, die die sogenannte Knopfheftung aufgreifen. „Angewendet auf ganz moderne Möbel hat diese Polsterungsart nichts Altbackenes mehr“, sagt Kaiser. „Ganz im Gegenteil strahlt sie eine gewisse Beständigkeit aus, die bei jungen Menschen gut ankommt.“