Lametta im Januar: Messe zeigt neue Weihnachtstrends
Frankfurt/Main (dpa) - In Frankfurt ist schon im Januar wieder Weihnachten. In den Messehallen blinkt und glänzt es wie zum Fest. Die „Christmasworld“ ist wichtig für die Deko-Branche.
Die Stände in den Frankfurter Messehallen wirken wie aus der Zeit gefallen. Es blinkt und glitzert in allen Farben. Rentiere aus Plüsch wippen im Takt neben Eisbären. Besucher posieren vor einem überlebensgroßen Schwan, der mit funkelnden LED-Lichtern gespickt ist. Die Dekomesse „Christmasworld“ (24. bis 28. Januar) lässt Weihnachten wieder auferstehen - mitten im Januar, elf Monate vor dem nächsten Fest. Produzenten, Lieferanten und Einkäufer brauchen den Vorlauf, um sich auf das Weihnachtsgeschäft 2014 einzustellen.
Nach Angaben der Messe Frankfurt gaben Verbraucher im vergangenen Jahr rund 2,75 Milliarden Euro für Weihnachts- und Festartikel aus. Das waren 0,3 Prozent weniger als 2012. Die Branche habe über mehrere Jahre hinweg ein relativ konstantes Umsatzvolumen vorzuweisen, sagt Thomas Grothkopp, Geschäftsführer des Bundesverbandes für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur. Es gebe kein Wachstum, weil die Gesellschaft nicht wachse. Dennoch gehe es der Branche gut, aber eben nicht sehr gut: „Das Bedürfnis, festliche Anlässe mit Dekoration zu unterlegen, ist ungebrochen.“
Davon zeugen auch die Verkaufsflächen in den Frankfurter Messehallen. An einem Stand baumeln Christbaumkugeln aus echtem Gold, daneben hängen Weihnachtsmänner, Engel, aber auch Osterhasen und Oktoberfestherzen. Der Festschmuck der Oberfränkischen Glas- und Design GmbH spreche ganz unterschiedliche Kunden an, sagt Günter Wohlschlögel. „Vom gehobenen Geschenkartikelgeschäft bis zu Designern, die damit Luxuskaufhäuser dekorieren.“
Wohlschlögel ist als freier Handelsvertreter für die Firma tätig. Der Zeitpunkt der Messe sei genau richtig: „Die Kunden müssen bis zum Sommer bestellen, sonst gehen sie möglicherweise leer aus.“ Und ja, das Geschäft sei lukrativ, versichert Wohlschlögel: „Wenn man etwas Besonderes bieten kann. Den China-Schrott kriegen Sie überall.“
Auch ein paar Gänge weiter fürchtet man die Konkurrenz aus China. „Sie kommen zu uns an den Stand, machen Fotos und zwei Monate später finden sich die Modelle auf chinesischen Internetseiten“, klagt Nicola Dottore von Idolight, einem italienischen Hersteller von LED-Beleuchtung. Über ihm baumeln Lichterketten von der Decke. Das Geschäft laufe gut, sagt er. Das Umweltbewusstsein steigere die Nachfrage nach sparsamer LED-Technik. Seine Firma lasse in Bulgarien produzieren, Hauptabsatzmärkte seien Deutschland und die Nachbarländer.
Und auch Lametta läuft immer noch. Zumindest wenn man Karl-Friedrich Schmalz glauben darf. Die glitzernden, dünnen Metallstreifen seien ein „Evergreen“, sagt der Verkaufsleiter der Firma Gerd Rodermund. Knapp eine Million Euro verdienten die Lieferanten in Deutschland immer noch damit, schätzt er. In allen Farben hängen die Streifen an seinem Stand. Wie aus der Zeit gefallen.