Lebensrettender Alarm: Rauchmelder richtig anbringen
Heyrothsberge (dpa/tmn) - Bei Bränden zählt jede Minute. Doch oft wird ein Feuer in der Wohnung zu spät bemerkt, weil Brandmelder fehlen oder nicht dort hängen, wo der Rauch hinzieht. Hier einige wichtige Infos über die kleinen Lebensretter.
Klein, aber laut: Im Notfall können Rauchmelder über Leben und Tod entscheiden. Bei Qualm erzeugen die unscheinbaren Geräte schrille Töne und alarmieren so die Hausbewohner, bevor es zu spät ist. Da Rauch nach oben zieht, sollten die Brandmelder stets an der Decke angebracht werden, erläutert der Brandschutzexperte Hubert Lux anlässlich des bundesweiten Rauchmeldertags am Freitag (13. April). In Kinderzimmern, Schlafräumen sowie im Flur, über die Rettungswege führen, ist es nach Angaben des Forums Brandrauchprävention sogar Pflicht, die Brandmelder an der Decke und nicht etwa an der Wand zu installieren.
In Deutschland haben neun Bundesländer, darunter Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt, eine Rauchmelderpflicht. Demnach müssen Neubauten mit dem kleinen Warngerät ausgestattet sein. Für ältere Häuser und Wohnungen gibt es hingegen oft keine Vorschriften. „Dabei können ein paar Euro schon Leben retten“, sagt Lux, der leitender Branddirektor des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge in Sachsen-Anhalt ist. Die preiswerten Apparate erkennen Schwelbrände oft früher als Menschen. „Vor allem nachts beim Schlafen haben Bewohner kaum eine Chance Brände zu riechen.“
„Oft ist ein technischer Defekt für das Feuer verantwortlich“, sagt Lux. An Fernseher oder Waschmaschine könne leicht etwas schmoren. Haben die Geräte Feuer gefangen, sollte zunächst die Feuerwehr alarmiert werden, bevor man sich selbst sowie Nachbarn und Hausbewohner in Sicherheit bringt. „Niemals mit Wasser löschen, da es zum elektrischen Schlag kommen kann“, warnt Lux. Sicherer seien Pulverlöscher, die jedoch nur in wenigen Haushalten stünden.
Rund 70 Prozent aller Brandopfer verunglücken nach Angaben des Forums Brandrauchprävention in den eigenen vier Wänden. 95 Prozent der Verunglückten sterben dabei an den Folgen des giftigen Rauches. Im vergangenen Jahr kamen rund 500 Menschen bei Bränden ums Leben.