Referenzen sind Gold wert - Die Wahl der richtigen Baufirma

Berlin (dpa/tmn) - Mit der Wahl einer guten Baufirma gelingt meist auch ein reibungsloser Hausbau. Künftige Eigenheimbesitzer sollten sich viel Zeit für die Auswahl nehmen - und nur Unternehmen vertrauen, die ihnen alle Pläne offenlegen.

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Der Bau eines Eigenheims ist für die meisten Menschen eines der größten Projekte in ihrem Leben. Sie stecken viel Geld und Liebe hinein. Umso wichtiger ist es, eine Baufirma zu finden, die hält, was sie verspricht.

„In den Hausprospekten erscheint immer alles rosarot“, sagt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren in Berlin. „Ruck, zuck ist das neue Heim aufgebaut, selbstverständlich ohne Stress und Ärger.“ Aber: Die Baufirma kann insolvent werden, die Bauherren stehen mit dem Rohbau da. Und fast alltäglich sind Baumängel.

Gerade weil Häuslebauer in der Regel Bau-Laien sind, sollten sie vor der Unterzeichnung eines Vertrages besonders kritisch sein. Reinhold-Postina rät, Angebote von mehreren Baufirmen zu vergleichen. Idealerweise sollten Unternehmen bevorzugt werden, die langjährige Erfahrung mit Einfamilienhäusern haben.

„Wer heute eine Brücke, morgen eine Produktionshalle und zwischendurch mal ein Einfamilienhaus baut, wird sich schwertun“, meint Udo Schumacher-Ritz vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau. Spezialisten arbeiten effizienter. Alle Planungen und Verbindungen stehen, die Abläufe sind durchgespielt und perfektioniert. „Das spiegelt sich in den Kosten wider“, erklärt der Bausachverständige. „Denn diese Baufirmen haben sich auf ein Segment des Bauens spezialisiert und können hierdurch wirtschaftlicher arbeiten. Das kommt dem Bauherren zugute.“

Unerlässlich bei der Auswahl sind Referenzen. „Die sollte man aber nicht nur sammeln, sondern sich die Objekte wirklich anschauen“, sagt Reinhold-Postina. „Die meisten Hausbesitzer erzählen gern von ihrem Bau, besonders wenn man freundlich fragt.“ Ihre Auskünfte über Kosten- und Termintreue und den Umgang der Baufirma mit Problemen sind Gold wert. „Wenn der Hausbesitzer dann noch versichert, dass er jederzeit noch einmal mit seiner Firma bauen würde, ist das ein gutes Zeichen.“

Hundertprozentige Sicherheit, dass es auch mit dem eigenen Bau gut laufen wird, gibt es aber nicht. „Es kann auch bei sehr guten Firmen immer etwas Unvorhergesehenes passieren“, betont Schumacher-Ritz. „Sie können zum Beispiel durch verzögerte Kundenzahlungen in finanzielle Bedrängnis kommen.“ Deshalb rät er, weitere Sicherheiten zu vereinbaren. In vielen Verträgen wird festgelegt, dass der Auftraggeber für die Dauer der Gewährleistungsfrist einen Sicherheitsbetrag einbehalten darf. Dieser muss mindestens fünf Prozent der Rechnungssumme betragen. „Das reicht aber nicht, wenn größere Mängel auftreten“, erklärt der Bausachverständige. Er empfiehlt einen Sicherheitseinbehalt von 10 bis 15 Prozent.

Misstrauisch sollten Bauherren werden, wenn die Firma darauf besteht, dass der Bauherr das Geld für die Abschlagszahlungen auf das Firmenkonto und nicht auf ein separates Bankkonto überweisen soll. „Das ist bei Insolvenz gefährlich.“ Kommt eine Baufirma in die engere Wahl, sollten die Verträge gründlich geprüft werden. „Wenn die Firma von sich aus die vollständigen Unterlagen zur Prüfung bereitstellt und vielleicht noch selbst mögliche Zusatzkosten auflistet, schafft das Vertrauen“, findet Reinhold-Postina.