Reparieren oder entsorgen - Wenn Elektrogeräte schlappmachen

Augsburg (dpa/tmn) - Nach zwei Jahren ist der Staubsauger kaputt. Die teure Küchenmaschine gibt nach fünf Jahren den Geist auf. Was jetzt? Die Neuanschaffung ist teuer. Aber nicht immer lohnt sich eine Reparatur.

Waschmaschine und Kühlschrank, Fön und Küchenmaschine: In der Regel sind Elektrogeräte über viele Jahre treue Begleiter. Sie haben eine durchschnittliche Erstnutzungsdauer von weit über zehn Jahren, Kleingeräte etwas weniger, so die Statistiken der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Machen diese aber früher schlapp, lohnt sich vielleicht eine Reparatur.

Der erste Blick gilt der Gebrauchsanweisung. „Dort sind die häufigsten Probleme und mögliche Ursachen erläutert, sowie einfache Maßnahmen zur Problembehebung genannt“, sagt Ulrike Birmoser vom Verbraucherservice Bayern in Augsburg. Manchmal ist ein scheinbarer Defekt nutzungsbedingt und vorübergehend. Wenn etwa der Fön ausfällt, kann es sein, dass er überhitzt ist - weil er zu lange oder zu nah an den Haaren benutzt wurde. Dann braucht er eine Pause.

Mancher Mangel liegt auf der Hand: Die Glaskanne der Kaffeemaschine hat einen Sprung, die Rührschüssel der Küchenmaschine ist beschädigt. „Dann kann man beim Fachhändler nachfragen oder im Internet stöbern, was ein Ersatzteil kosten würde“, sagt Werner Scholz vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt. Wenn jedoch die Waschmaschine den Dienst verweigert oder der Toaster das Brot nicht mehr freigibt, kann ein Laie kaum beurteilen, wo die Ursache allen Übels liegt. „Dann sollte man sich an einen Fachhändler wenden und einen Kostenvoranschlag für eine Reparatur erstellen lassen“, sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Sind die Kosten für Ersatzteil oder Reparatur bekannt, muss der Verbraucher abwägen: Lohnt sich die Investition bei seinem Gerät? Sein ursprünglicher Preis, das Alter, die Nutzungsfrequenz und der Gesamtzustand spielen dabei eine Rolle. Dieser Wert muss in Relation zu den jetzt entstehenden Kosten gesetzt werden. „Man sollte jedoch auch unbedingt in Erwägung ziehen, was ein neues Gerät leistet“, empfiehlt Ulrike Birmoser. Bei allen Elektrogeräten haben sich Technik und Komfort in den vergangenen Jahren weiterentwickelt.

Das wirkt sich auf den Energieverbrauch und auf die Betriebskosten aus. „Eine neue Waschmaschine verbraucht halb so viel Strom und Wasser wie ein zehn Jahre altes Modell. Das heißt: Ich spare im Jahr 40 bis 60 Euro“, rechnet Scholz vor. Hinzu komme ein verbesserter Bedienkomfort, etwa durch zusätzliche Programme.

Wer ein neues Gerät anschafft, muss das alte loswerden. Ein funktionsfähiges Gerät lässt sich per Kleinanzeige, Aushang oder über das Internet verkaufen. „Was viele Verkäufer von gebrauchten Gegenständen nicht im Blick haben, ist, dass sie dafür eine Gewährleistungspflicht haben. Das kann irgendwann zu bösen und teuren Überraschungen führen“, warnt Verbraucherschützer Tryba. Sein Tipp ist deshalb, die Gewährleistung beim Verkauf explizit auszuschließen.

Die Alternative ist die Suche nach einem dankbaren Abnehmer, etwa in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis. „Beim Sozialamt können Hilfsorganisationen erfragt werden, die Haushaltsgeräte entgegennehmen“, ergänzt Birmoser. Einige Händler nehmen Altgeräte beim Kauf eines neuen in Zahlung, andere nehmen bei Lieferung eines neuen Gerätes das alte mit und entsorgen dies, teils sogar kostenlos.

Ist das gebrauchte Gerät nicht mehr funktionsfähig oder findet sich kein Abnehmer, dann bleibt nur die Entsorgung. „Das ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich geregelt und muss bei der örtlichen Abfallwirtschaft erfragt werden“, sagt Scholz. Entweder gebe es feste Termine, zu denen Sperrmüll am Straßenrand abgeholt wird, oder die Abholung müsse angefordert werden. Alternativ könne das Altgerät zu einem Recycling- oder Wertstoffhof gebracht werden. „Damit hat man die Garantie, dass es ordnungsgemäß entsorgt wird.“