Robos gegen Staub und Dreck - Was Putzautomaten leisten

Berlin (dpa/tmn) - Sie bürsten und saugen sich den ganzen Tag durch die Wohnung. Trotzdem sind Putzroboter längst nicht so selbstständig, wie es Besitzer gern hätten. Zu diesem Ergebnis kommt die „Computerbild“ nach einem Test von vier Geräten zwischen 450 und 650 Euro.

Damit Putzroboter ein akzeptables Reinigungsergebnis liefern, ist auch der Mensch weiter in der Pflicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift „Computerbild“ nach einer Analyse von vier Geräten der Mittelklasse. So müssten regelmäßig Haare und Teppichfäden von den Bürsten entfernt und die im Schnitt nur 0,3 Liter fassenden Staubbehälter geleert werden.

Außerdem raten die Tester, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, an denen die Robos auf ihrem Zickzack- oder Bahnen-Kurs gerne hängen bleiben. Das heißt Stühle hochstellen oder wegräumen, Teppichfransen einklappen, Kabel an die Seite schieben oder diese mit sogenannten Schranken markieren. Das können je nach Hersteller Magnetbänder oder Infrarotschranken, die zum Teil mitgeliefert, aber auch zugekauft werden.

Regelmäßig sollten Robo-Besitzer das Gehäuse des Gerätes abwischen. Sonst können die optischen Sensoren Hindernisse nicht mehr erkennen, erklären die Experten. Auch die Fühler für Treppenstufen an der Geräteunterseite müssen sauber gehalten werden - sonst droht der Absturz. Weil die Geräte mit bis zu 70 Dezibel ordentlich Lärm machen, empfiehlt es sich, eine tägliche Reinigungszeit einzuprogrammieren, zu der möglichst niemand zu Hause ist. Im Schnitt hielten die Akkus der Roboter für eine Stunde Dauerbetrieb. Dann kehren sie zum Laden zur Station zurück.

Mit den Anschaffungskosten ist es nicht getan: Zum einen sind die Akkus Verschleißteile. Irgendwann müssen neue her. Die Preise für Austauschakkus lagen für die Testgeräte zwischen 65 und 140 Euro. Und auch Reinigungsbürsten und Luftfilter müssen gelegentlich ersetzt werden. Die Kosten für die Filter belaufen sich auf 7 bis 20 Euro, die Bürsten schlagen mit 25 bis 45 Euro zu Buche.

Grundsätzlich raten die Tester derzeit eher zu Geräten der Mittelklasse. Denn günstigeren Robotern fehle es an Ausstattung wie etwa Randbürsten oder einer Ladestation. Oberklasse-Sauger um 1000 Euro sammelten den Schmutz in einem auswechselbaren Beutel an der Basisstation - der Nachteil: Sie benötigen ziemlich viel Platz.

Testsieger wurde der Vorwerk Kobold VR100 (650 Euro). Neben dem hohen Preis bemängelten die Tester nur den etwas unpraktischen Staubbehälter, dessen schnell verstopfender Luftfilter regelmäßig mit einem Staubsauger gereinigt werden muss. Der zweitplatzierte Roomba 780 von iRobot (500 Euro) reinigte so gründlich wie kein anderer Sauger. Negativ fiel den Testern eine unpraktische Ladestation und wenig haltbare Nickel-Metallhydrid-Akkus als Energiespender auf.