Sicher ist sicher? - Wertsachen im eigenen Safe lagern
Berlin (dpa/tmn) - Wer früher der Bank nicht traute, legte das Geld unter die Matratze. Heute setzen manche auf einen Safe zu Hause. Was muss dieser leisten, um wenigstens kleine Beträge sicher zu lagern?
Berlin (dpa/tmn) - Wer früher der Bank nicht traute, legte das Geld unter die Matratze. Heute setzen manche auf einen Safe zu Hause. Was muss dieser leisten, um wenigstens kleine Beträge sicher zu lagern?
Finanzkrise, wenig Vertrauen und niedrige Sparzinsen: Für einige sind das Gründe genug, ihr Erspartes nicht mehr zur Bank zu bringen. Doch der Sparstrumpf unter der Matratze ist wirklich keine Lösung. Aber sind es Tresore und Geldschränke für zu Hause?
Helmut Rieche von der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir“ in Berlin sagt: „Es gibt kein Versteck, dass der Einbrecher nicht kennt.“ Es helfe nicht, Geld möglichst ungewöhnlich im Gesellschaftsspiel zu verstecken sowie Wertvolles im Ofen oder zwischen den Dachsparren zu verstauen. „Am besten sind diese Sachen in einem Wertschutzschrank untergebracht, der von der Versicherung zugelassen ist.“ So ein Schrank hat am besten mindestens 200 Kilogramm Gewicht. Alles darunter bezeichnet Rieche als Spielerei.
Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart empfiehlt, auf geprüfte und zertifizierte Safes zu achten. Solche Wertschutzbehälter erkennt man beispielsweise an Plaketten an der Türinnenseite, entweder von der European Security Systems Association oder von der VdS-Schadenverhütung. Beide sind nach der Norm DIN-EN 45011 akkreditierte Zertifizierungsstellen.
Am besten geeignet sind Einmauerschränke, die man in Wand und Boden verankern muss. Von Geldkassetten und einfachen Blechschränken rät Kriminaloberrat Schmidt ab, da sie nicht befestigt sind und somit mitgenommen werden können. „Dies gilt insbesondere, wenn sie weniger als 1000 Kilogramm Eigengewicht aufweisen.“
Sebastian Brose von der VdS-Schadenverhütung in Köln empfiehlt, den Safe an einer Stelle zu befestigen, wo ihn nicht jeder sieht. „Je weniger Menschen von dem Geldschrank wissen, desto besser.“ Zum Öffnen des Safes bietet sich entweder ein Schloss mit Schlüssel oder Zahlenkombination an. Letzteres empfiehlt Schmidt, am besten mit persönlichem Code. „So entfällt das Problem einer sicheren Verwahrung des Schlüssels.“ Wer doch ein System mit Schlüssel wählt, sollte diesen bei Abwesenheit nicht in der Wohnung aufbewahren. „Auch das vermeintlich sicherste Schlüsselversteck wird vom Täter gefunden.“
Vor der Anschaffung eines Wertschutzschranks sollte der Hausbesitzer mit der Versicherung Kontakt aufnehmen. Denn sie gibt vor, welche Werte sie in welchem Safe versichert, erklärt Brose. „Dabei spielt vor allem der Widerstandsgrad des Behältnisses eine entscheidende Rolle.“ In Zusammenarbeit mit der Polizei und den Versicherern beruft sich die VdS-Schadenverhütung auf Erfahrungswerte: Demnach genügt bei Wertsachen bis 1000 Euro ein einfacher Verschluss. Für höhere Werte sind Sicherheitsschränke nötig, und zwar Modelle der Stufe S1 bis 5000 Euro und S2 bis 30 000 Euro. „Danach empfiehlt es sich, den Safe mit einer Einbruchmeldeanlage zu kombinieren“, sagt Brose.
Und Polizei-Kriminaloberrat Schmidt weiß: „Viele Versicherungen fordern für die Aufbewahrung von bestimmten Werten einen Wertschutzschrank, der einer Mindestklassifizierung von zum Beispiel Grad II entspricht.“ Wertschränke haben dickere Wände mit einer Füllung, die diese sicherer macht als Sicherheitsschränke. Sie eignen sich laut VdS für die Lagerung von Werten ab 40 000 Euro.