Tischlein dekorier' dich - Eindecken mit buntem Geschirr
Köln (dpa/tmn) - Ein farbenfrohes Gesteck ziert die Tafel. Lilien und Farne ranken sich über den Tisch - und die Teller. Gleich mehrere Porzellanhersteller setzen in neuen Geschirrserien die Blumendekoration für den Tisch im Dekor fort.
Andere Designer setzen auf tanzende Tiere. Was sonst noch auf den Tellern los ist:
Klassiker Weiß: Wie langweilig, könnte man meinen - aber in Deutschland verkauft sich weißes, undekoriertes Geschirr einfach am besten. Das bestätigen die Unternehmen. Aber es zeichnet sich etwas ab: Die Deutschen legen sich gerne ein weißes - vielleicht auch graues oder braunes - Basisset zu und kombinieren dazu auffälligere Einzelstücke, erläutert Hermann Hutter vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur (GPK) in Köln. „Sie nehmen Hingucker, um das Ganze aufzulockern.“
„Alles, was kombinierbar ist, ist ein absoluter Trend, stellen wir fest“, bestätigt Simone Struve von Villeroy & Boch. „Oft ist es nur der Brotteller, der so auffällig ist.“ Oder der Platzteller oder die Vase in der Tischmitte. „Gerade für junge Menschen soll der Tisch nicht langweilig sein“, erklärt Gianluca Colonna von Rosenthal.
Viele der neuen mehrteiligen Sets auf dem Markt sind daher sehr schlicht und modern gehalten: ASA Selection zum Beispiel hat mit Oco ein komplett schnörkelloses Geschirrset aus nur zwölf Teilen neu präsentiert. Der dezente Hingucker: Innen ist es glänzend gehalten, außen matt - ein Kontrast, der im Trend liegt. Manche schlichte Sets haben schon Hingucker dabei: Mesh von Rosenthal besteht vornehmlich aus einem Mix aus beigen und weißen Stücken. Aber einzelne Teile gibt es auch in Türkis.
Auffällige Motive: Das scheint der Trend schlechthin bei Geschirrsets zu sein: Dschungelmotive zieren das Porzellan. Süße Kolibris, prachtvolle Schmetterlinge, Passionsblumen und Orchideen schmücken etwa das neue Geschirr Amazonia Anmut von Villeroy & Boch - eine Erweiterung des weißen runden Sets namens Anmut und Modern Grace mit Ecken. Das Dschungeldekor kam 2011 für Geschenkartikel und die eckigen Teller auf den Markt. Seither wurde es stark erweitert, weil es sich so gut verkaufte - 2015 erneut, erklärt Struve. Ebenfalls Pflanzenmotive trägt Rosenthals neues Service namens Les Fruits du Jardin (auf Deutsch: Die Früchte des Gartens). Mit ihrer Kamera hat die Designerin Regula Stüdli schöne Blüten und Früchte festgehalten, am Computer bearbeitet und zu bunten Stillleben zusammengestellt.
Ähnlich auffällig ist das Dekor von Iittala - es besteht aus bekleideten und tanzenden Tieren. Der Name Tanssi steht im Finnischen für Tanz. Der Designer Klaus Haapaniemi hat sich diese Motive als Kostüme für eine Oper ausgedacht, die im Januar 2015 Premiere feierte. So auffälliges Geschirrdekor ist natürlich nichts für jedermann, dessen ist sich Iittala-Sprecherin Siru Nori bewusst.
Goldene Teller: Eigentlich kommt das bisher nur in Russland und in arabischen Ländern gut an, aber es tut sich etwas hierzulande. Und so wagen sich immer mehr Firmen mit neuen Dekoren auf den Markt. Dibbern legt mit der Serie Ornament ein schwarzes Set mit goldenen Kreisen auf. Kahla hat die weiße Serie Magic Grip mit diversen Goldmotiven versehen, etwa mit feinen Blättern.