Vom No-Go zum Wunschgeschenk: Küchenmaschinen zu Weihnachten

Köln (dpa/tmn) - Lange wäre ein Mixer als Weihnachtsgeschenk ein großer Fehler gewesen. Mutti hätte geschmollt. Aber das hat sich geändert. Kochen ist für viele ein beliebtes Hobby. Geschenke dafür also sogar erwünscht.

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Selbst Männer freuen sich über Küchenmaschinen.

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Papa wünscht sich zu Weihnachten eine Küchenmaschine, Mama den Mixer. Und man selbst denkt sich auch: Ein Gerät, das rühren, kneten, häckseln, vielleicht sogar noch direkt erwärmen kann, wäre toll. Das war lange nicht so. „Aber Kochen ist zum Hobby geworden“, erläutert Hermann Hutter vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur (GPK) in Köln. „Auch Männer haben immer mehr Spaß daran, und sie wollen möglichst professionelles Handwerkszeug dabei nutzen.“ Die Wunschlisten zu Weihnachten spiegeln das wider. Männer stehen insbesondere auf die technisch raffinierten Küchenmaschinen, weiß Hutter.

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„Es gab in den vergangenen Jahren einige Trendwellen“, berichtet Hutter, der ein Haushaltswarengeschäft führt. „Erst wollte man große und teure Kaffeemaschinen, dann kam die Grillwelle. Zurzeit sind es die Küchenmaschinen.“ Das liege auch daran, dass sich immer mehr Menschen vegetarisch oder verstärkt mit Gemüse und Obst ernährten - wer viel davon schneiden muss, greife gerne zu Hilfsmitteln.

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Mixer, Fleischwölfe, Teigkneter sind eigentlich Standard in einem Haushalt, in dem regelmäßig gekocht wird. Küchenmaschinen vereinen diese Funktionen. Sie können längst mehr als Rühren, Mixen, Vermischen und Zerkleinern. Sie kochen, wiegen, mahlen, kneten, schlagen und emulgieren zum Teil auch. Und die Hersteller rüsten ihre Produkte mit immer mehr Extras und Feinheiten auf.

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Die Rührelemente der neuen Küchenmaschine CHEF Sense von Kenwood zum Beispiel verrühren flüssige oder trockene Zutaten besonders vorsichtig miteinander. Den MaxxiMUM von Bosch gibt es mit extra Sets für Fleischliebhaber, Vegetarier, Pastaköche oder Hobbybäcker. Vorwerk füttert seinen neuen Thermomix mit Hilfe eines Chips mit digitalen Rezepten, die auf dem Display angezeigt werden. Etwas für Männer scheint der Artisan-Akku-Stabmixer von KitchenAid zu sein: Das kabellose Gerät kommt in einer Art Werkzeugkasten.

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Neben den Wunschfunktionen sollten Käufer am besten nach den Angaben zur Verarbeitungsmenge schauen, rät Bernd „Moritz“ Neuner-Duttenhofer, Fernsehkoch und Ratgeberautor für die Stiftung Warentest. So sollte eine Teigknetfunktion für einen großen Haushalt nicht nur ein Kilogramm Füllmenge, sondern eher 1,5 bis 2 Kilogramm schaffen. Er empfiehlt, in Rezepten zu schauen, welche Teigmengen der Haushalt, der das Gerät geschenkt bekommen soll, verarbeiten muss und mit diesen Angaben in den Handel zu gehen.

Daneben seien Geräte beziehungsweise bei Küchenmaschinen die Aufsätze für größere Haushalte oft in Details anders aufgebaut. „Ist an einem Pürierstab die Glocke, also der Schutz um das Messer, offen, kann man damit besser größere Mengen pürieren“, erklärt der Experte. Gut sei das für Haushalte ab drei bis vier Personen.

Grundsätzlich gilt natürlich immer: Wer einen Mixer, ein Knetgerät oder die Küchenmaschine viel beansprucht, sollte eine stabile Ausführung wählen. Doch wie erkennt man das? „Schwer zu testen ist die Standfähigkeit“, erklärt Neuner-Duttenhofer. „Es gibt Maschinen, die im Betrieb anfangen zu wandern und etwa über die Tischkante hinausrumpeln.“ Zwar könnten Verkäufer im Handel anbieten, die Maschine dort zu testen - aber ohne Füllung sei das Ergebnis anders. „Hier kann man wenig machen, außer sich vorher über die Qualität der Geräte zu informieren.“

Einen Tipp hat er aber: „Es gibt städtische Elektro- und Gaswerke oder Verbraucherorganisationen, die Vorführungen von Küchengeräten anbieten“, sagt Neuner-Duttenhofer. Manche Hersteller vertreiben ihre Geräte auch mit Hilfe von Kochvorführungen. Wie Einzelhändler Hutter berichtet, bieten auch viele Fachgeschäfte Einweisungen und Vorführungen mit Personal der Hersteller an.

Manche Nachteile kann man aber selbst im Handel antesten: Bei Teigknetern muss das Rührwerk mittig arbeiten. „Hier ist es sinnvoll, das Gerät im Leerlauf zu sehen“, sagt Neuner-Duttenhofer, der gemeinsam mit seiner Frau im WDR die Sendung „Kochen mit Martina und Moritz“ moderiert. „Berührt es dann schon den Schüsselrand, ist davon abzuraten.“

Literatur:

Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer: Kochwerkstatt. Stiftung Warentest, 2014, 512 Seiten, 39, 90 Euro, ISBN-13: 978-3-86851-409-4.