Arved Fuchs zu Grönland-Expediton aufgebrochen
Flensburg (dpa) - Abenteurer Arved Fuchs (61) ist am Freitag von Flensburg aus zu einer Grönland-Expedition aufgebrochen.
Bei strahlendem Sonnenschein stach die 20-köpfige Mannschaft des Haikutters „Dagmar Aaen“ in See. „Jetzt fällt langsam alles von einem ab“, sagte Fuchs. „Bevor es losgeht, steht man immer unter Hochdruck.“
Im Rahmen der Expedition mit dem Namen „Pittarak“ soll der höchste Berg nördlich des Polarkreises, der 3694 Meter hohe Gunnbjørn Fjeld, bestiegen werden. Ein Trio wird diesen Part übernehmen, angeführt von dem chilenischen Arzt Pablo Besser. Mit ihm hat Fuchs schon in den 90er Jahren in Patagonien und den Anden Touren unternommen. Auch ein Kameramann wird dabei sein.
Zur Crew, darunter sieben Frauen, gehören sowohl alte Hasen als auch neue Mitglieder. „Es sind immer mal neue Leute dabei“, sagte Fuchs. Diese haben sich zuvor beworben.
Ein weiteres Projekt auf der Reise sind Messungen zur Versauerung der Ozeane. Mit Messinstrumenten, die eine Kieler Firma entwickelt hat, kann der Kohlendioxid-Gehalt der Meer untersucht werden. Durch die Bindung von CO2 versauern die Ozeane. Das schädigt nicht nur Korallen. Experten fürchten sogar, dass sich langfristig die Artenzusammensetzung der Meere ändern könnte. Fuchs und seine Crew wollen Informationen über die Versauerung gewinnen, um entsprechende Prognosen formulieren zu können.
Anders als beim Start dürften am Zielort schlechtere Witterungsverhältnisse herrschen. „Die Region ist nicht unbedingt eine Schönwetterregion“, sagte Fuchs. Probleme könnte etwa das Eis an der Ostküste Grönlands bereiten, „auch wenn es weniger geworden ist“.
Besonders freut sich Fuchs auf die Begegnung mit Menschen in einer kleinen Siedlung am Scoresby Sund. „Dort haben wir schon einmal überwintert.“ Die persönlichen Kontakte haben überdauert. „Die haben dort ein anderes Zeitgefühl.“
Am Tag des WM-Viertelfinales zwischen Deutschland und Frankreich wollte Fuchs aber auch auf die weniger ernsthaften Dinge des Lebens nicht verzichten. In Dänemark wollte die Crew an Land gehen und das Spiel im Fernsehen verfolgen. „Ich hoffe, ich habe danach noch Grund, weiterzugucken.“ Dafür würden dann weitere Landgänge in Kauf genommen. Für den 25. September ist die Rückkehr nach Flensburg geplant.