Barbarazweige weich klopfen
Bonn (dpa/tmn) - Zweige von Kirsch-, Apfel-, Flieder- oder Haselnussbaum sowie von Forsythie werden am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, im Haus aufgestellt. Bevor sie in die Vase gestellt werden, sollten die Enden weich geklopft werden.
Ein bunter Frühlingsstrauß für die Weihnachtstage: Zweige von Frühjahrsblühern werden am 4. Dezember geschnitten und in eine Vase gestellt. Bis zum Weihnachtstag erblühen die Knospen und Blätter. Der Zentralverband Gartenbau in Bonn rät, auch Zweige von Birke, Weide, Schlehe, Goldregen oder Ginster zu schneiden.
Vor dem Aufstellen liegen die Barbarazweige idealerweise über Nacht im lauwarmen Wasser, empfiehlt der Verband. Um die Aufnahmefähigkeit für das Wasser zu erhöhen, sollten die Enden der Zweige am nächsten Tag schräg angeschnitten oder mit einem Hammer weich geklopft werden. Dann kommen die Zweige in eine Vase mit frischem Wasser, welches alle drei bis vier Tage ausgetauscht wird. Die Vase stehe am besten im warmen Wohnraum. Aber Vorsicht: Zu viel trockene Heizungsluft sei schädlich, die Zweige vertrockneten dann schneller.
Wenn alles klappt, kann man sich nach wenigen Wochen an frischem Grün und zarten Blüten erfreuen. Nach altem Brauch sollen die mitten im Winter aufblühenden Zweige im kommenden Jahr eine große Portion Glück bescheren. Bleiben die Blüten verkümmert, bedeute das Unglück.
Das Aufstellen der Barbarazweige geht auf eine Legende zurück: Die Heilige Barbara, eine Kaufmannstochter, sollte ins Gefängnis gesperrt werden. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. In ihrer Zelle benetzte Barbara den Zweig regelmäßig mit Wasser, und am Tag ihrer Hinrichtung öffneten sich die Blüten, so die Überlieferung.