Bio-Anbau im Garten: Fruchtfolge bei Gemüsesaat beachten

Berlin (dpa/tmn) - Bauernregeln helfen Freizeitgärtnern, Gemüse ohne den Einsatz von Pestiziden und mit wenig Dünger anzubauen. Eine von ihnen lautet: Mischkulturen den Vorzug geben. Eine andere: die Fruchtfolge beachten.

Foto: dpa

Denn der Boden im Gemüsegarten wird langfristig ausgelaugt, wenn jedes Jahr im Beet dieselbe Gemüseart gesät wird, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Einseitiger Nährstoffentzug führt zu Ungleichgewicht im Boden. Dann nimmt der Ertrag ab, und die Pflanzen sind weniger gesund. So sollten Hobbygärtner lieber vorgehen:

Fruchtfolge einhalten: Es ist sinnvoll, eine Fruchtfolge von stark und schwach zehrenden Pflanzen zu haben. Gemüsepflanzen werden entsprechend ihrer Nährstoff- und Humusbedürfnisse in drei Kategorien eingeteilt: Gurken, Kartoffeln, Kohl, Kürbis, Porree, Sellerie, Tomaten und Zucchini benötigen viel Nährstoffe und gelten daher als Starkzehrer. Mittelzehrer sind Chicorée, Fenchel, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Salat, Spinat und Zwiebeln. Als Schwachzehrer werden Bohnen, Erbsen, Feldsalat, Petersilie, Kräuter und Kresse bezeichnet.

Wo im vergangenen Jahr Starkzehrer Wurzeln geschlagen haben, können Hobbygärtner in diesem Jahr Mittelzehrer säen. Im nächsten Jahr finden dort Schwachzehrer Platz. Oder das Prinzip wird schon während der Saison praktiziert: „Bauersfrauen legten im Frühjahr ihre Gemüsegärten so an, in Reih und Glied“, erklärt Herbert Lohner, BUND-Experte für Naturgärten. „Sobald eine Stelle abgeerntet war, wurde dort fleckerlweise etwas anderes nachgepflanzt oder gesät und übers Jahr immer so weiter.“ Am Ende des Jahres war aus der Reihensaat des Frühlings ein Patchwork-Garten entstanden.

Mischkulturen anlegen: Es gibt Pflanzen, die sich in ihrem Wachstum unterstützen und vor Schädlingen und Krankheiten bewahren. Sie sollten Seite an Seite ins Beet kommen. So hält Kamille Möhrenfliegen fern. Knoblauch und Zwiebeln schützen Erdbeeren vor Pilzbefall, Meerrettich fördert die Gesundheit von Kartoffeln. Die Kapuzinerkresse wehrt Läuse, Raupen und Mäuse ab. Sellerie und Tomaten zwischen verschiedenen Kohlarten wirken abschreckend auf Kohlweißlinge. Basilikum und Knoblauch schützen Tomaten vor Pilzbefall, zählt der BUND auf. Der Befall mit Gemüsekrankheiten wird damit allerdings nicht komplett reduziert.