Pflanzen winterfest machen Darf man Gartenpflanzen nach dem Spätsommer noch düngen?
Bonn (dpa/tmn) - Pflanzen ernähren sich von dem, was ihr Boden hergibt. Oder von dem, was ihnen der Hobbygärtner an Nährstoffen etwa in Form von Dünger zuführt. Nun möchte man meinen, Pflanzen brauchen wie ihr Gärtner auch Nahrung zu jeder Zeit.
Aber ein üblicher Gartentipp lautet: Die Gartenpflanzen sollten in der Regel im Spätsommer ein letztes Mal gedüngt werden. Den Herbst und Winter über erhalten sie besser nichts. Warum?
Das Gewünschte und zugleich das Problem am Dünger in diesem Fall ist: Er fördert das Wachstum. Die Pflanzen schieben neue Triebe nach oder geben den vorhandenen neuen Schwung. Sie wachsen also ausgiebig weiter.
Doch dieses Grün ist weich und zart. So spät im Jahr schaffen es die Triebe dann nicht mehr, sich bis Winter auszuhärten. Aber weiche Triebe sind anfälliger für Frost. Außerdem, so merkt die Sächsische Gartenakademie zur Pflege von Sommerblumen an: Im Gartenboden sind meist ausreichend Nährstoffe vorhanden.
Pauschal lässt sich das aber nicht für alle Pflanzen im Garten sagen: Rasen etwa kann eine weitere Düngung im Oktober erhalten - aber in einer speziellen Mischung mit viel Kalium, die den Gräsern hilft, besser über den Winter zu kommen, erklärt die Deutsche Rasengesellschaft. Grundsätzlich rät sie aber auch nur zu Düngergaben während der Haupt-Wachstumsphase: Für reinen Zierrasen etwa Mitte April und Juli, für belasteten Rasen im April, Juni und August.
Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät vom Ausbringen von Kompost auf die Beete im Herbst aus einem anderen Grund ab: Die Nährstoffe werden sich über den Winter auswaschen.