Die Aufgaben für Hobbygärtner im August
Berlin (dpa/tmn) - Der August ist der letzte richtige Sommermonat. Bereits jetzt zeigen sich im Garten die ersten Folgen der Zeit: Manche Stauden sind verblüht, einige Ernteflächen liegen schon brach.
Der Gärtner muss nun Vorarbeit für das nächste Jahr leisten.
Es ist August, die Ernte ist in vollem Gange. Und für viele Pflanzen ist die Saison auch leider schon wieder vorbei. Blüten welken, die ersten Blätter verdörren - für Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin ist das etwas Schönes. Denn: „Ich liebe es, mit einer Schere und einem Körbchen durch den Garten zu gehen, und hier und da etwas rauszuschneiden.“ Das sei sehr entspannend, sagt Van Groeningen. Und Hobbygärtner können im August noch mehr tun:
Düngen:Im letzten richtigen Sommermonat des Jahres stehen die ersten Vorbereitungen für das nächste Gartenjahr an. Die abgeernteten Flächen sollten gedüngt werden. Damit das Beet nicht brach liegt, können auch düngende Pflanzen gesetzt werden. Klee sammle Stickstoff in seinen Wurzeln, erläutert Van Groeningen. Die Pflanzen werden nach drei bis vier Wochen runtergeschnitten, der Boden wird umgegraben, um die Wurzeln einzubringen. Auch die Phacelia mit hübschen blauen Blüten und für schwere Böden der Winterroggen führen wertvolle Nährstoffe zu.
Schneiden:Gehölze, die bereits verblüht sind, können zurückgeschnitten werden. Van Groeningen nennt als Beispiele den Flieder und den Bauernjasmin. Wer die Glyzinie noch nicht gestutzt hat, sollte das nun nachholen - sonst bildet sie nur lange Triebe. Sie werde am besten bis auf fünf oder sechs Augen zurückgeschnitten, und im nächsten Frühjahr dann noch einmal auf etwa drei Augen. „Die Glyzinie wächst kräftig“, erläutert die Gartenexpertin. „Und die wenigsten Gartenbesitzer haben dafür Platz. Man muss die Pflanze daher unter Kontrolle halten.
Formen: Hain- und Rotbuchen brauchen ebenfalls einen Schnitt - „dann behalten sie ihre rotbraunen Blätter über den Winter“, erläutert Van Groeningen. Buchshecken und andere Formgehölze, die im Frühsommer bereits gestutzt wurden, sollten noch nachgeschnitten werden.
Auslichten:Besonders große Blätter und Triebe des Weins schneiden Hobbygärtner am besten ab. So kommt mehr Sonne an die Trauben. Auch Kletterpflanzen, die nur einmal blühen, sollten gestutzt werden. Dazu gehören jene Ramblerrosen, die keine schönen Hagebutten bilden. „Sie wachsen heftig, und schneide ich sie nicht regelmäßig, muss ich irgendwann die Machete nehmen“, sagt Van Groeningen.
Verwelktes entfernen:An blühenden Stauden wie den Kosmeen sollten Hobbygärtner immer wieder die welken Blüten abschneiden oder abzupfen. Damit fördert man die Bildung neuer Knospen. „Und das sieht einfach ordentlicher aus“, findet Van Groeningen.
Vermehren:Koniferen und andere Gehölze können nun vermehrt werden - mit Risslingen. Dabei handle es sich um Triebe von diesem Jahr, die einfach abgerissen werden und noch einen kleinen Ansatz vom Hauptstamm haben. Sie werden in einer geschützten Ecke in mit grobem Sand aufgelockerte Erde gesteckt. Dort bleiben sie am besten bis zum kommenden Frühjahr unter einer Folie. So seien die Triebe auch vor der Winterkälte geschützt.
Gießen: Im August, besonders an heißen Tagen, müssen sich Gärtner weiterhin vor allem um die Wasserversorgung der Pflanzen kümmern. Van Groeningen rät, nicht jeden Tag ein bisschen zu gießen, sondern lieber alle paar Tage reichlich - vorzugsweise in den frühen Morgenstunden.
Deko-Tipp:Warum mitten in der Erntezeit auf das Erntedankfest am 6. Oktober warten, bis Kürbisse, Zucchini und die ersten frühen Äpfel als Dekoration im Wohnraum dienen sollen? Gartenexpertin Van Groeningen stellt sie bereits jetzt in einer Schale im Wohnraum auf.