Drei Asternarten begleiten den Herbst
Borken (dpa/tmn) - Wenn Herbstastern blühen, verabschiedet sich der Sommer aus dem Garten. Aber das macht nichts, denn die bunten Sterne gibt es in verschiedenen Größen und Wuchsarten - so tauchen sie die ersten Lücken nach dem Sommer in viel Farbe.
Astern sind Blumen, wie man sie malen würde: Ihr Inneres ist meistens gelb oder orange, ihre Blütenblätter ordnen sich gleichmäßig darum herum an. Sie ragen auf Stielen hoch über dem Grün ihrer Blätter. Bald blüht die Variante, die man typischerweise kennt: die Herbstaster. Sie blüht teils bis in den November hinein.
Drei Arten teilen den Herbst untereinander auf: Die niedrigen Kissenastern (Aster dumosus) sowie die höheren Glattblatt-Astern (Aster novi-belgii) und die Raublatt-Astern (Aster novae-angliae). Die Wuchshöhen nutzen Profi-Gärtner zur Gestaltung: „Dumosus kommen eher vorne ins Beet, novi-belgii in die Mitte und novae-angliae nach hinten“, erklärt Helmut Stade, Mitglied im Bund deutscher Staudengärtner aus Borken in Nordrhein-Westfalen.
Es liegt aber nicht nur an der Größe der Raublatt-Astern, dass sie nach hinten ins Beet müssen. Wenn sie gerade anfangen zu blühen, wird das Laub der meisten Sorten unten braun, erläutert Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Die unansehnlichen Stellen sollten daher kleinwüchsige Pflanzen im Vordergrund verdecken können.
Astern blühen in allen möglichen Farben: Weiß, Blau, Violett, Rosa und Purpur, Gelb und Rot. Stade schwärmt etwa von der Pyrenäen-Aster 'Lutetia' (Aster pyrenaeus) oder der purpurviolett blühenden Sorte 'Purple Dome' der Aster novae-angliae. Wie „ein weißer Schneeteppich im September“ wirke die Teppich-Aster (Aster pansus) oder die Sorte mit dem sehr langen Namen Zwerg-Garten-Myrten-Aster (Aster ericoides var. prostratum). Sie hat lange überhängende Triebe, die mit winzigen Blüten besetzt sind.
Der Arbeitskreis Staudensichtung bewertet Pflanzen nach ihren Qualitäten. Unter den Glattblatt-Astern haben die Experten die Sorten 'Blütenmeer', 'Dauerblau', 'Karminkuppel', 'Rosa Perle', 'Rosenquarz' und 'Schöne von Dietlikon' mit hohen Noten versehen. Sie tragen zwei Sterne, was einem „Sehr gut“ entspricht. Die Sorten 'Apollo', 'Herbstgruß vom Bresserhof', 'Niobe', 'Rosenwichtel', 'Zwergenhimmel' und 'Blauer Gletscher' der Kissenastern haben sogar drei Sterne für „Ausgezeichnet“ bekommen.
Stade rät grundsätzlich auf gesunde Sorten zu setzen. Denn die Herbstastern, mit Ausnahme der Art Aster novae-angliae, entwickeln leicht Mehltau. Besonders die älteren Sorten von der Kissen- und der Glattblatt-Astern haben mit der Pilzkrankheit ein Problem, sagt der Gärtnermeister. „Ich würde auf dunkelrot blühende Sorten wie 'Starlight' und 'Jenny' (Aster dumosus) verzichten. Sie werden stark befallen.“
Astern dürfen nur wenig Dünger bekommen. „Sonst werden ihre Triebe zu weich“, sagt Stade. Die Pflanzen brauchen am besten vollsonnige Standorte. Das ist eine Anpassung an ihre Heimat: In den Graslandschaften Nordamerikas gibt es keinen Baumschatten. Kissenastern brauchen darüber hinaus etwas Pflege: Alle paar Jahren müssen Hobbygärtner sie ein wenig stutzen.
Astern können nach der Blüte - samt der welken Köpfe - gut stehen bleiben und als Schmuck über den Winter dienen. „Wenn Reif darauf ist, sieht es fast so aus, als blühen sie erneut“, sagt der Staudengärtner. Altes Laub schützt die Pflanze über den Winter vor dem Erfrieren. Allerdings kann es sein, dass sich ein paar Samen breitmachen und kleine Pflanzen in der Nähe der Mutter entstehen. Gärtnermeister Stade rät, sie zu entfernen.