Dürre in Kalifornien: Gouverneur ordnet Wassersparen an
Sacramento (dpa) - Seit mehreren Jahren leidet Kalifornien unter einer Dürre, jetzt werden Wassereinsparungen erstmals Pflicht. Der Gouverneur des US-Westküstenstaates, Jerry Brown, gab Auflagen bekannt.
Demnach müssen Städte und Gemeinden in Kalifornien ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent reduzieren. Bisher waren Einsparungen lediglich eine Empfehlung. Konkrete Vorschriften, wie der Konsum zu drosseln ist, werden vom Wasserausschuss im Mai erwartet.
Als weitere Maßnahme will der Staat viele Rasenflächen durch Anlagen ersetzen, die weniger Wasser verbrauchen. Betreiber von großen Grünflächen, wie etwa Golfplätze, sollen die Bewässerung durch neue Techniken effizienter machen.
Brown verkündete die neuen Auflagen für den Staat bei einem Besuch in der Sierra Nevada. Die um diese Jahreszeit gewöhnlich verschneiten kalifornischen Berge sind nach Ausbleiben der Winterniederschläge diesmal ohne Schnee. Seit Beginn der Schneedecke-Messungen in den 1950er Jahren stellt dieser Winter einen Trockenrekord auf.
„Heute stehen wir auf trockenem Gras, wo eigentlich 150 Zentimeter Schnee liegen sollten“, sagte Brown. Für Kalifornien habe eine „neue Ära“ begonnen. „Die Vorstellung, dass dein netter kleiner Rasen jeden Tag Wasser bekommt, ist eine Sache der Vergangenheit“.
Bereits im vorigen Jahr hatte der Staat Sparmaßnahmen empfohlen. So sollten seither die Einwohner nicht mehr ihre Bürgersteige und Einfahrten mit dem Gartenschlauch abspritzen, Springbrunnen mit Trinkwasser füllen oder Grünflächen so stark bewässern, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Die erhofften Einsparungen betrugen aber nicht 20 Prozent, sondern lediglich 9 Prozent, sagte Brown. „Das ist nicht genug“.
Kalifornien leidet seit mehreren Jahren unter Trockenheit, die beiden vergangenen Winter waren besonders regenarm. Nach Ausbleiben der Winterregenfälle sind die Wasservorräte in Flüssen und Reservoiren auf einen Tiefstand gesunken.