Eine Decke fürs Beet — So fördert Mulch die Pflanzen

Berlin (dpa/tmn) - Viele Hobbygärtner decken ihre Beete rund um die Pflanzen mit Mulch ab. Dahinter steckt ein echter Nutzen: Die Decke unterdrückt zum Beispiel Unkraut und schützt den Boden vor dem Austrocknen.

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„Das hat man sich bei der Natur abgeschaut“, sagt der Fachbuchautor Dettmer Grünefeld. Dort gibt im Grunde keine unbedeckten Böden, Wüsten mal ausgenommen.

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Was ist Mulch?

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Verwendet werden können geschredderte Gartenabfälle, auch Rasenschnitt eignet sich gut. Daneben kann eigentlich Herbstlaub als Decke auf den Beeten landen. „Es gibt ein Sprichwort, das besagt: Laub macht taub“, sagt Grünefeld. Damit ist gemeint, dass die Pflanzen mit einer Mulchdecke aus Laub nicht so gut wachsen. „Das liegt an dem weiten Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis“, erklärt der Autor. „Laub enthält viel Kohlenstoff (C) und wenig Stickstoff (N).“ Allerdings benötigen Mikroorganismen für die Umsetzungsprozesse Stickstoff und ziehen diesen daher hier aus dem Boden. „Die Stickstoff-Reserve im Boden nimmt ab und die Pflanzen hungern.“ Daher sollten Hobbygärtner neben einer Laubdecke den Pflanzen auch organischen Stickstoffdünger, etwa Hornspäne oder —mehl, gönnen.

Welches Mulch bietet ein gutes Verhältnis dieser Stoffe?

Ideal ist ein Verhältnis von 30:1. Das ist etwa der Fall bei Rasenschnitt oder Frischmist, also der Mischung von Mist und Stroh im Verhältnis 1:2. Noch besser sind die Reste von Leguminosen wie Erbsen und Bohnen. Dagegen hat Mischlaub ein C/N-Verhältnis von 50:1, und bei Stroh liegt es je nach Art bei 65:1 bis 100:1.

Was kann Mulch?

Das Mulchen bietet viele Vorteile. „Man kann diese Schicht mit einer Bettdecke vergleichen“, sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde. Sie schützt vor der Erosion durch Wind und Wasser. „Gerade an Hanglagen bilden sich bei Regen Rinnen, die das Erdreich abschwemmen“, erläutert Grünefeld. Außerdem kann Mulch den Aufprall von Regentropfen abfedern und so verhindern, dass sich die Bodenoberfläche verdichtet. Der Hobbygärtner kann sich dann das Hacken sparen. Ebenso stellt Mulch einen Frostschutz dar. „Es werden nicht nur die Bodenstrukturen bewahrt, sondern auch Unkräuter unterdrückt“, zählt Wagner außerdem auf. Und Mulch verhindert eher das Austrocknen der Böden.

Gibt es auch Nachteile?

„Wühlmäuse halten sich sehr gerne unter der lockeren Mulchdecke auf, und für die Direktsaat von Gemüse muss man seine Praktiken etwas verändern“, erklärt Grünefeld. So muss der Gärtner den Mulch vor dem Säen abnehmen. Grobes Saatgut kann aber in den Mulch kommen. Und nicht jedes Material eignet sich für alle Beete. „Rinde verwendet man beispielsweise nicht für das Gemüsebeet“, erläutert Wagner. Besser ist hier Rasenschnitt. Stroh bewahrt laut Grünefeld Erdbeeren eher vor Schimmelpilzen. Auf der Baumscheibe von Gehölzen und unter Hecken ist gehäckselter Staudenschnitt und Laub gut.

Wie bringe ich Mulch aus?

Die Mulchdecke darf nicht höher als fünf Zentimeter sein. „Lieber dünn verteilen und nachmulchen“, rät Wagner. Die Schicht sollte einfach auf der Erde liegen und nicht eingearbeitet werden. Häufig wird dem Mulch nachgesagt, dass er Schnecken anlockt. „Meist sind die Schnecken aber schon vorher da“, sagt der Experte. Sein Rat: Etwa zehn Zentimeter breit um eine gefährdete Pflanze nichts streuen.

Literatur:

Dettmer Grünefeld: Das Mulchbuch. Praxis der Bodenbedeckung im Garten, Pala-Verlag, 160 S., 14 Euro, ISBN-13: 978-3-89566-218-8