Exotische Früchtchen aus dem heimischen Garten
Hobbygärtner können nicht nur hiesige Obstgehölze pflanzen. Es gibt auch leckere Alternativen aus Fernost.
Nersingen. Sternfrucht oder Litschi gibt es heute an vielen Obsttheken im Supermarkt zu kaufen. In der Gärtnerei sieht das oft anders aus. Das hat durchaus seinen Grund: Schließlich wächst nicht jede exotische Frucht hierzulande im Garten. Und wenn einer Banane die Sonne fehlt, merkt man das auch geschmacklich. Es gibt aber einige Pflanzen, die im Garten oder im Kübel bei uns prächtig wachsen, und von deren Früchten man noch nicht so viel gehört hat.
„Eine absolute Trendpflanze ist Asimina triloba“, sagt Tanja Ratsch, Gartenbauingenieurin aus Nersingen (Bayern). Häufig wird diese Pflanze als Paw Paw, Papau oder Indianerbanane bezeichnet. Sie wächst an einem kleinen Baum, der einen halbschattigen Platz auf nährstoffreichem Boden benötigt.
Der Geschmack der tropfen- bis eiförmigen Früchte ist schwer zu beschreiben. „Das Fruchtfleisch ist weich und sahnig-cremig“, so Ratsch. Der Baum wächst langsam und wird zwischen zwei und zwölf Metern hoch. „Damit ist Papau eine empfehlenswerte Alternative zu traditionellen Obstgehölzen im kleinen Hausgarten“, rät Hilke Steinecke, wissenschaftliche Betreuerin des Pflanzenbestandes im Palmengarten der Stadt Frankfurt. Die blau bereiften Fruchtstände des Blauschotenstrauchs (Decaisnea fargesii) fallen erst richtig auf, wenn im Herbst die Blätter abgefallen sind. Im Innern der Schote werden die Samen von einem geleeartigen Fruchtfleisch umhüllt. Es hat eine feine säuerlich-fruchtige Note. Der Blauschotenstrauch wird bis zu drei Meter hoch und trägt von April bis Mai kleine gelbe Blüten.
Richtig köstlich und fruchtig sind die Japanischen Wollmispeln (Eryobotria japonica). „Loquat, wie die Frucht auch genannt wird, findet man selten an der Obsttheke, denn die Früchte mit der bepelzten Schale sind druckempfindlich“, sagt Ratsch. Sie rät, den attraktiven Zierstrauch mit den großen, immergrünen Blättern im Wintergarten auszupflanzen oder bei klassischer Kübelkultur im Haus zu überwintern.
Die Jujube (Ziziphus jujuba) ist ein eher unscheinbarer Strauch. In China haben die Früchte jedoch eine Stellung, die bei uns mit dem Apfel vergleichbar ist. „Die Früchte werden gut einen Zentimeter groß“, erläutert Steinecke. Der dornige Strauch ist relativ winterhart und im Mittelmeerraum sogar eingebürgert.