Websuche mit Ökofaktor: „Grüne Suchmaschine“ WeGreen
Berlin (dpa-infocom) - Mit jedem Klick Gutes für die Umwelt tun - das versprechen „grüne“ Suchmaschinen wie die neue WeGreen. Doch was macht eine Öko-Suchmaschine eigentlich anders als Google und Co.?
Berlin (dpa-infocom) - Mit jedem Klick Gutes für die Umwelt tun - das versprechen „grüne“ Suchmaschinen wie die neue WeGreen. Doch was macht eine Öko-Suchmaschine eigentlich anders als Google und Co.?
Umweltfreundliche, „grüne“ oder CO2-sparende Suchmaschinen gibt es schon seit längerem, zum Beispiel Ecosia, die Umweltlupe oder Znout. Alle bezeichnen sich als ökologische Alternative zu herkömmlichen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo. Ein neuer Anbieter ist WeGreen, ein junges Start-Up-Unternehmen, das aus einem Forschungsprojekt der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin hervorgegangen ist. Bei dem Internetdienst wird Nachhaltiges - von Produkten, Jobs bis hin zu grünen Orten - priorisiert angezeigt. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur Suchmaschine.
Wie funktioniert WeGreen?
Antwort: Bei WeGreen sollen Suchmaschinenbenutzer vor allem nachhaltigen News finden. Die Suche funktioniert wie bei anderen Suchmaschinen, es werden aber „grüne“ Treffer bevorzugt. Mit Hilfe einer Nachhaltigkeitsampel sollen Nutzer auf einen Blick sehen, wie ökologisch, sozial und transparent Unternehmen, Marken oder Produkte sind. Grünes Licht signalisiert dabei „gut“, gelbes Licht „mittelmäßig“ und rot bedeutet „schlecht“. Für mittelmäßig oder schlecht bewertete Produkte nennt WeGreen eine grüne Alternative. Gibt man beispielsweise den Begriff „Ahornsirup“ ein, erhält man 33 000 Ergebnisse, bei Google erzielt man mit der gleichen Eingabe 937 000 Treffer.
Die Nachhaltigkeitsbewertungen bei WeGreen beruhen auf mathematischen Algorithmen, die sich aus Unternehmens- und Produktbewertungen sowie einer Siegel-Datenbank zusammensetzen. Die Unternehmensbewertungen stammen dabei von 20 unabhängigen Partnern. Die Siegel-Datenbank ist von WeGreen recherchiert und beinhaltet beispielsweise das Bio-, FCS- oder Demeter-Siegel. Nutzer haben zudem die Möglichkeit, die Nachhaltigkeit selbst zu bewerten.
Welchen Vorteil haben Nutzer gegenüber herkömmlichen Suchmaschinen wie Google und Yahoo?
Antwort: Alle Informationen, die Suchende bei Google und Co. finden, gibt es auch bei WeGreen. Allerdings berücksichtigt das Unternehmen die Nachhaltigkeit als Sortier- und Filterkriterium. Wer sich also für ökologisch korrekte Alternativen interessiert, wird hier möglicherweise schneller relevante Treffer finden. Zudem hilft jeder Klick der Umwelt: Laut WeGreen gehen 15 Prozent der Werbeeinnahmen an Spendenprojekte. Auswählen darf diese der Nutzer selbst.
Wie kann ich auswählen, wohin die Spenden fließen und wie transparent sind die Zahlungen?
Antwort: Die Nutzer bestimmen mit der Vergabe von „drei grünen Herzen“ selbst, welche Hilfsprojekte einen Spendenanteil erhalten. Zu jeder Suchabfrage werden passende Projekte vorgeschlagen - Nutzer müssen dann nur noch bei ihrem jeweiligen Favoriten auf das Herz drücken. Die Projekte sind auf der Plattform betterplace.org aufgelistet, mit der WeGreen zusammenarbeitet. Auf der WeGreen-Webseite, bei Facebook und Twitter soll monatlich über die Spenden berichtet werden.
Fließen die Spendengelder schon beim Suchen oder erst später?
Antwort: WeGreen erhält durch die Käufe der Nutzer bei anderen Anbietern eine Umsatzprovision. Das Anzeigen von Werbung sorgt ebenso für Umsatz wie Klicks der Nutzer auf die Banner. 15 Prozent des Werbeumsatzes werden an von den Nutzern ausgewählte gemeinnützige Projekte des Partners betterplace.org gespendet.
Eine gängige Kritik an „grünen“ Suchmaschinen lautet, sie sind klimaschädlicher als herkömmliche, da sie nur auf diesen aufgesetzt sind und somit pro Anfrage zwei Suchmaschinen laufen und CO2 ausstoßen.
Antwort: Die Server von WeGreen laufen mit Ökostrom und jede Suchanfrage wird intern auf eigene Such-Indizes verteilt. Der eigene Datenbestand ist so groß, dass nur für normale Webtreffer auf Bing zurückgegriffen wird. Wenn der Nutzer die Suche auf Unternehmen, Produkte, Hilfsprojekte, Orte etc. einschränkt, wird erst gar keine Suchanfrage an Bing gestellt. Für die Zukunft plant die „grüne“ Suchmaschine ihre Datenbank weiter auszubauen, damit noch weniger Anfragen an Bing gestellt werden müssen.
Was unterscheidet WeGreen von anderen „grünen“ Suchmaschinen wie beispielsweise Ecosia?
Antwort: Beide haben verschiedene Ansätze: Ecosia ist eine Suchmaske und hat keinen eigenen Datenbestand. Die Treffer werden zu 100 Prozent von Bing bezogen. „Grün“ bedeutet hier, dass Ecosia einen Teil seiner Werbeumsätze spendet, um den Regenwald zu retten. Bei WeGreen gibt es eigene Suchindizes, die einen „grünen Filter“ über die Suchergebnisse legen. Zusätzlich wird für Hilfsprojekte gespendet. Einen ähnlichen Ansatz hat zum Beispiel auch die Suchmaschine Umweltlupe.