Gehölze im Herbst setzen - Gedrehte Wurzeln einschneiden
Berlin (dpa/tmn) - Im Herbst werden nicht nur die Beete abgeräumt und die Stauden zurückgeschnitten. Kurz vor dem Winter fängt schon die Vorbereitung für den nächsten Sommer an: Hobbygärtner pflanzen nun am besten neue Gehölze.
Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit. Obstgehölze und Rosen, Ziersträucher und Stauden sollten bis Mitte November, am besten vor dem ersten Bodenfrost, in die Erde kommen. „Sie bilden vor dem Winterbeginn noch Wurzeln und gewöhnen sich an den Standort“, sagt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Außerdem profitieren sie von der Winterruhe.
Der Hobbygärtner sollte sich den Wurzelballen gut anschauen. Wachsen die Wurzeln in dichten Kreisen an der Topfwand entlang, muss man den Ballen auseinanderreißen oder mit einem Messer einschneiden. „Sonst wachsen die Wurzeln weiter in Kreisen und die Pflanze etabliert sich nicht“, erklärt Van Groeningen.
Die Wurzeln fächern sich nicht in die Breite und Tiefe auf. Die Pflanze hat folglich weniger gut Zugang zum Grundwasser, und gerade große Gehölze haben wenig Halt im Boden. „Das merkt man meist nicht direkt“, sagt die Gartendozentin. „Aber nach vier oder fünf Jahren kann es sein, dass sich das Gehölz zurückentwickelt.“
Zwar verliere die neue Pflanze durch die Maßnahme erst mal Wurzeln, aber das Reißen oder Schneiden sei wichtig, betont Van Groeningen. „Man muss ziemlich brutal sein.“ Wenn das Gehölz unten viel verliert, müsse der Hobbygärtner auch oben von der Krone etwas abnehmen, um die Proportionen auszugleichen.