Mehrheitlich ungenügend: Schadstoffe in Gartenhandschuhen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Gartenarbeit gilt als gesunde Tätigkeit. Der Mensch befindet sich an der frischen Luft und entschleunigt. Doch die Arbeit könnte wider Erwarten doch nicht so gut sein: In Gartenhandschuhen wurden chemische Gifte entdeckt.
Handschuhe für die Gartenarbeit sind häufig mit Schadstoffen belastet. Rund zwei Drittel der Produkte in einer Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 5/2014) schnitten mit einem „Ungenügend“ ab. Für drei Paar reichte es immerhin zu einem „Mangelhaft“. „Gut“ bis „ausreichend“ schafften die drei Testsieger, Gardol Gartenhandschuhe, Dehner Gartenhandschuhe Nr. 1910306 sowie Spontex Garten Schutzhandschuhe.
In allen 17 Handschuhen ließen sich die giftigen polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) nachweisen, teils nur Spuren davon, teils stark erhöhte Werte. Darunter auch in mehreren Produkten die krebserregende PAK-Verbindung Chrysen. Allerdings liegen die Messungen unter dem Schwellenwert, die eine EU-Verordnung ab Dezember 2015 vorsieht. In vier Modellen fanden die Tester Phthalat-Weichmacher, die die Fortpflanzung beeinträchtigen können. Sie dürfen ab 2015 nur noch mit besonderer Zulassung verwendet werden.
Verbraucher können sich vor dem Kauf informieren, welche besorgniserregenden Schadstoffe sich in Produkten befinden. Unter anderem Phthalat-Weichmacher stehen auf der Liste von Stoffen, die unter die europäische Verordnung REACH fallen. Verbraucher haben hierfür das Recht auf Informationen durch den Händler. Auf einer Seite des Umweltbundesamtes (UBA) können sie die Artikelnummer unter dem Strichcode des Produktes eingegeben. Die Anfrage wird an den Hersteller oder Händler geschickt. Diese müssen innerhalb von 45 Tagen Auskunft geben.