Schlafmohn-Samen im Onlineversand: Anbau nur mit Genehmigung
Bonn (dpa/tmn) - Schlafmohn blüht wunderschön - ist allerdings Basis der Droge Heroin. Darf der Hobbygärtner die Samen daher ausbringen? Nur mit Genehmigung, erklärt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Das internationale Suchtstoffübereinkommen sieht vor, dass die Pflanze mit dem botanischen Namen Papaver somniferum nicht zu missbräuchlichen Zwecken gepflanzt werden darf. Daher brauchen sowohl Gewerbetreibende als auch Hobbygärtner die Erlaubnis der Bundesopiumstelle - und das unabhängig von der Größe der Anbaufläche.
Den Angaben zufolge werden aber auch nur Genehmigungen für morphinarme Sorten des Schlafmohns erteilt. Zurzeit zählen die Sommermohnsorte 'Mieszko' und die Wintermohnsorte 'Zeno Morphex' mit einem Morphingehalt von unter 0,02 Prozent dazu.
Privatpersonen dürfen auch nur maximal zehn Quadratmeter damit bepflanzen, die erste Genehmigung ist auf zwei Jahre befristet. Die Mohnsamen selbst sind von den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften ausgenommen und können daher auch als Lebensmittel vertrieben werden, erläutert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Ist das zu viel Aufwand für eine schöne Blüte im Beet? Für andere Mohnarten wie den Staudenmohn (Papaver orientale) brauchen Hobbygärtner keine Anbaugenehmigung.