Schlüsselblume zur Blume des Jahres 2016 gekürt
Hamburg (dpa) - Sie bringt Farbe in die Landschaft: Die Wiesen-Schlüsselblume ist die Blume des Jahres 2016. Das teilte die Loki-Schmidt-Stiftung heute in Hamburg mit. Die Pflanze stehe in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste.
Vor allem im Norden Deutschlands ist die Wiesen-Schlüsselblume, die zu Ostern gelb an Wegesrändern und Böschungen blüht, der Stiftung zufolge gefährdet. Ihr lateinischer Name Primula veris bedeutet „Erste des Frühlings“.
Die Pflanze wächst auf sonnigen, eher trockenen Wiesen und in lichten Wäldern auf kalkhaltigen Böden. Düngung und der Umbruch von Grünland zu Ackerland, aber auch der starke Wuchs von Büschen und Bäumen führen laut Stiftung zum Verschwinden der Wiesen-Schlüsselblume. Denn sie brauche sowohl magere Landschaften als auch Sonne. „Unsere letzten ungedüngten Wiesen auf trockeneren Böden müssen unbedingt erhalten werden“, sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Axel Jahn.
Die Pflanze ist bundesweit geschützt und darf nicht ausgegraben werden. Als Gartenpflanze ist sie gleichwohl beliebt. Bei der Loki-Schmidt-Stiftung können kostenlos Postkarten mit Samentütchen bestellt werden. Im vergangenen Jahr hatte die Stiftung den Gewöhnlichen Teufelsabbiss zur Blume des Jahres gekürt.
Die Stiftung erinnert mit der Bekanntgabe der Blume des Jahres an ihre Gründerin Loki Schmidt (1919-2010). Die Frau von Altkanzler Helmut Schmidt setzte sich über Jahrzehnte für den Naturschutz in Deutschland ein. 1980 hatte die Biologin die Aktion „Blume des Jahres“ ins Leben gerufen.
Es sei eines der ältesten und meist beachteten Naturschutzprojekte Deutschlands, erklärte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). „Hamburg ist stolz, das Vermächtnis der unvergessenen Ehrenbürgerin Loki Schmidt in vielfältiger Weise zu unterstützen und zusammen mit der Loki-Schmidt-Stiftung in die nächste Generation zu tragen.“ Er wünsche sich für die Wiesen-Schlüsselblume die notwendige Aufmerksamkeit, um für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu werben.