Siegel und Herkunftsangaben - So erkennt man Holz aus Raubbau
Hamburg (dpa/tmn) - Ob Holz aus Raubbau stammt, ist für Kunden beim Möbelkauf nicht leicht zu durchschauen. Ein paar Hinweise gibt es aber: Mahagoni zum Beispiel ist kaum noch legal zu bekommen. Und Siegel wie das FSC-Zeichen können bei der Orientierung helfen.
Verbraucher können nur schwer erkennen, ob Holz für ihre Einrichtung aus Raubbau stammt. Bei der Cites-Artenschutzkonferenz in Bangkok (3. bis 14. März) möchte Madagaskar nun Handelsbeschränkungen für Ebenholz und Palisander durchsetzen. Ihr Vorkommen ist unter anderem durch den illegalen Einschlag in Nationalparks bedroht. Aber Verbraucher können beim Kauf selbst darauf achten, dass für ihren Baustoff oder Holztisch Material aus nachhaltiger Forstwirtschaft genommen wurde.
Unter den vielen Gütesiegeln können sich die Käufer lediglich auf zwei Kennzeichnungen wirklich verlassen, erläutert Gerald Koch vom Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg. Das seien das internationale FSC- und das PEFC-Zeichen. „Wenn nicht getrickst wurde, geben beide Siegel eine gute Orientierung“, sagt Koch. Rudolf Fenner von der Waldschutzorganisation Robin Wood in Hamburg empfiehlt nur das FSC-Siegel. Das PEFC-Siegel berücksichtige kaum ökologische und soziale Standards.
Grundsätzlich sollten Verbraucher bei seltenen exotischen Hölzern besonders misstrauisch sein. Laut Fenner ist es kaum mehr möglich, zum Beispiel legal geschlagenes echtes Mahagoni zu bekommen. Der Holz-Experte Koch rät zu Skepsis bei Dielen und Fassaden aus Sibirischer Lerche: „Hier wird großer Raubbau betrieben.“
Und beide Experten raten zur Vorsicht bei Stücken aus Fernost. „Bei Möbeln aus Südostasien sollte man auf jedem Fall nach Herkunft und Nachhaltigkeits-Siegel fragen“, empfiehlt Koch. Fenner rät, im Zweifel auf ein einheimisches Holz umzuschwenken: „Tropenholz ist nicht immer das härteste und haltbarste Holz. Und es gibt fast immer eine Alternative aus Deutschland und Europa.“ Einen Verdacht sollten vor allem preiswerte Möbel erregen. „Immer, wenn es billig wird, ist es kritisch“, warnt Koch. Beim Möbelkauf im Zweifel lieber ein paar Euro mehr ausgeben und dafür auf Gütesiegel und einheimische Qualität setzen.