Gartenmythen erklärt Sollen die Samenstände der Stauden entfernt werden?

Veitshöchheim (dpa/tmn) - Viele Hobbygärtner schneiden ihre verblühten Stauden zurück. Sie sind braun geworden, vielleicht schlapp. Aber viele Gartenprofis raten dazu, die noch halbwegs gut aussehenden Pflanzen stehen zu lassen - denn sie werden im Winter wieder zu Schönheiten.

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Was steckt dahinter?

Unter Stauden versteht man höhere Pflanzen, die über viele Jahre wachsen. Zwar sterben in der Regel die oberflächlichen Teile ab, wenn sie verblüht sind. Doch der Wurzelstock bleibt erhalten, überwintert und treibt im Folgejahr wieder aus.

Stauden unterscheidet von Gehölzen auch, dass ihre oberirdischen Teile mit der Zeit nicht zu Holz werden, wie man das von den neuen Trieben von Bäumen und Sträucher kennt. Daher heißt es auch, dass Stauden krautig wachsen.

Es gibt einen häufig genannten Tipp zu Stauden: Die ab Spätsommer und Herbst braun gewordenen Pflanzenteile und darunter besonders die Samenstände sollten erhalten bleiben. Im Raureif und Frost der bitterkalten Tage sehen sie dann hübsch aus - wie von einer weißen Zuckerschicht überzogen. Außerdem ernähren die Samenstände Vögel in der nahrungsarmen Zeit.

Daher sollten, soweit überhaupt erforderlich, Rückschnitte erst im Frühjahr erfolgen, erklärt die Bayerische Gartenakademie. Besonders wertvoll seien die Samenstände von Herbstaster (Aster spec.), Edeldistel (Eryngium spec.), Ballonblume (Physalis franchettii) und Strandflieder (Limonium spec.).

Nun ist es aber auch so, dass manche Stauden sich sehr stark verbreiten und andere Pflanzen verdrängen. Daher gibt es zugleich auch den Rat der Bayerischen Gartenakademie, die Samenständen zum Beispiel dieser Stauden zu entfernen: Goldrute (Solidago-Hybriden), Lupinen (Lupinus polyphyllus), Telekie (Telekia speciosa), Akelei (Aquilegia spec.), Rittersporn (Delphinium-Sorten), Königskerze (Verbascum spec.), Flammenblume (Phlox paniculata), Spornblume (Leutranthus ruber), Staudenglockenblume (Campanula-Arten). Das sollte aber schon so früh wie möglich geschehen, am besten schon zum Ende ihrer Blüte.