Standort bis Material: Anleitung für ein Insektenhotel
Berlin (dpa/tmn) - Ein Insektenhotel zieht nützliche Tiere an: Hummeln und Wildbienen bestäuben die Blüten im Garten, Schlupfwespen sind natürliche Feinde von Schädlingen wie Blattläusen. Dazu sieht so ein Hotel auch noch sehr dekorativ im Garten aus.
Und so geht's:
Standort: Der Platz sollte laut Verbraucherinformationsdienst aid trocken und gut vor Regen geschützt sein. Feuchtigkeit schadet der Brut. Am besten ist der Fleck sonnig und warm, also nach Süden ausgerichtet.
Grundgerüst: Das kann ein großer Kasten sein, der als Hotel fungiert und in dem einzelne Zimmer aus verschiedenen Materialien untergebracht werden. Gerüst und Dach müssen stabil gebaut sein, gut sind Kanthölzer und Bretter. Eine Dachpappe schützt vor Regen, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Baden-Württemberg. Ein feinmaschiger Drahtzaun deckt Vorder- und Rückseite ab und bewahrt die Insekten vor dem Hunger der Vögel.
Material: Gut ist eine Mischung aus verschiedenen Materialien. Hier kann vieles genommen werden: Tontöpfe, Ziegel- und Natursteine, Heu, Stroh, Moos, Bambusrohre, Schilfstängel, kleine Äste, gebündelte hohle Zweige, Borkestücke, Holzklötze und Baumscheiben. Einflugöffnungen müssen sauber herausgearbeitet sein, damit die Insekten sie annehmen. Das Holz sollte auf keinen Fall mit Schutzmitteln behandelt sein. Auch ist weiches Nadelholz weniger gut geeignet, denn es gibt noch Harz ab und verwittert schnell.
Die „kleine Pension“: Ziegelsteine sind das Fertighaus unter den Insektenhotels - hier muss man nicht mit Holz hantieren. Ein paar gestapelte Ziegelsteine bieten viele kleine Hohlräume, in die die Tierchen kriechen können.
Eine simple Alternative wird aus einer leeren und sauberen Konservendose gebaut. Bambusstangen werden so gesägt, dass sie etwas länger sind als die Dose, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Alternativ werden trockene Pflanzenstängel genommen. Tülle aus den Stangen mit Hilfe eines spitzen Gegenstands entfernen, durchgehend offene Bambusstangen aber auf einer Seite mit Watte oder Baumwolle verschließen. Mehrere dieser Stangen kommen dann straff in die Dose, die an einen geeigneten Platz gelegt oder mit einem Bindfaden aufgehängt wird. Der aid rät, etwas Gips in den Behälter zu füllen, damit die Niströhrchen fest sitzen und nicht herausfallen.
Das „Grandhotel“: Gut ist die Kombination verschiedener Behausungen in einem Kasten. Die Räume aus Ziegelsteinen und Bambusstangen werden in dem Grundgerüst kombiniert mit Terrakottatöpfen, die mit Stroh, Heu, kleinen Ästen, Moos oder Baumrinde gefüllt sind. Dazu kommen etwa ein Zentimeter lange und 15 Millimeter dicke Stängel von Holunder, Brombeere oder Heckenrose für Insekten, die in markhaltigen, stehenden Zweigen Nester bauen.
Daneben entstehen „Suiten“ in Holzscheiben. Dafür werden in einen trockenen, etwa 20 Zentimeter dicken Teil eines Stamms aus Laubholz viele kleine Löcher gebohrt. Die meisten Löcher sollten einen Durchmesser von sechs Millimeter haben, gut sind zusätzlich auch Löcher zwischen drei bis zehn Millimeter, erklärt der Nabu. Querstehende Holzfasern werden abgeschliffen, Bohrmehl ausgeklopft.